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Foto: © Elena Cervantes
Foto: © Elena Cervantes

Alexandra Gravas nimmt Latino-CD auf

In Mexiko-Stadt gestrandet

Die in Offenbach geborene griechische Mezzosopranistin wollte nur eine neue CD aufnehmen und geriet dabei coronabedingt auf eine unverhoffte Odyssee. In Mexiko-Stadt konnte sie schließlich ins Studio gehen.
JOURNAL FRANKFURT: Wann und wie entstand die Idee mit der Latino-CD, wer ist Ihr Produktionsteam?
Alexandra Gravas: Meine Faszination für Lateinamerika, insbesonders für Mexiko, begann 2013. Auf Einladung der Aristotel Onassis Foundation in New York gab ich mein erstes Konzert im Palacio de Bellas Artes in Mexico City, um die griechische Musik und Poesie in einem Konzert vorzustellen. Der Erfolg dieser ersten Begegung war überwältigend – eine musikalische Liebe auf den ersten Blick. Bis heute singe ich jedes Jahr in diesem faszinierenden Land. Weitere Einladungen folgten dann aus Brasilien und Chile. Der Rest ist Geschichte. Mit jedem meiner Besuche in Mexiko lernte ich mehr über die Kultur, die Menschen und die so vielseitige Musik dieses Landes. Die Griechen und Latinos verbindet sehr viel, wie zum Beispiel die Leidenschaft im Ausdruck der Musik, der Poesie, der Malerei und der bildenden Kunst. Der Wunsch eine Latino-CD zu machen schlummerte schon seit längerem in mir. Und wie das so ist mit den schlummernden Wünschen, kam dann mit meinem neuen Management auch der Vorschlag im Januar 2020.

Was für ein Repertoire haben Sie dafür vorgesehen?
In den Liedern geht es um die Liebe in ihren verschiedenen Facetten. Soweit habe ich Lieder aufgenommen aus Mexiko, Argentinien, Brasilien und Kuba. Wir sind noch mitten in den Aufnahmen und zurzeit suchen wir noch nach weiteren, für mich komponierten neuen Songs. Wollen wir mal sehen. Ich habe Glück von dem bekanntesten Gitarrenduo Mexikos begleitet zu werden, den Los Macrorinos. Das sind Manuel Peña und Juan Carlos Allende. Die Zusammenarbeit mit diesen Legenden, die mit allen großen Sängern des Landes wie etwa Chavela Vargas gearbeitet haben, ist für mich eine sensationelle Erfahrung. Ich lerne also von den Meistern.

Sie erzählten, die Produktion war in Barcelona geplant, warum hat das nicht geklappt und warum sollte es danach weiter nach Los Angeles gehen?
Der neue Superstar Corona hat ziemlich viel durcheinander gebracht, aber dann auch wieder nicht, wenn ich dies heute betrachte. Mein Produzent in Los Angeles schlug mir Anfang März vor, die ersten Aufnahmen in Barcelona zu beginnen. Dort angekommen, hieß es nach drei Tagen, der Flughafen wird schließen. Mein Management überließ mir die Entscheidung, entweder zurück nach Athen zu fliegen oder weiter nach Los Angeles über Mexico City. Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt die ganze Corona-Situation nicht richtig eingeschätzt hatte Wer hätte sich schon ausmalen können, dass die Flughäfen Europas und der USA dicht machen würden? Dann in Mexico City angekommen, hieß es, die USA schließen ihre Grenzen. Und so war ich in Mexico City gestrandet.

Konnten Sie da so schnell ein Studio mit Crew anmieten?
Ja, das war dann auch nicht so einfach, da die meisten Studios wegen der Corona-Situation schließen mussten. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Wie erleben Sie Mexiko und wie inspiriert Sie Mittelamerika für die Aufnahmen einer Latino-CD? Macht das das Projekt nicht unverhofft um einiges authentischer?
Ja, auf jeden Fall macht es dies authentischer. Meine Mitarbeiter sind Mexikaner und helfen mir sehr. Alle sind begeistert, dass eine Griega (Griechin) mit griechischem Pathos ihre Latino-Lieder singt, und ich sehr fleißig an meiner Aussprache arbeite. Die Aufnahmen zu meinem ersten Videoclip beginnen bald in einer unglaublich tollen alten Hacienda. Authentischer geht es nicht. Trotz dieser verückten und gefährlichen Corona-Zeit bin ich sehr glücklich hier in Mexico. Ich habe diese unglaubliche Erfahrung hier mit den fantastischen Los Macorinos, meinem Produktionsteam und den mittlerweile lieben neuen Freunden. Auch hier in Mexiko sind aufgrund der Restriktionen Geschäfte und Restaurants etc. geschlossen. Ich habe also genügend Zeit, meine Lieder zu recherchieren und an meinem Spanisch zu arbeiten.

Haben Sie fixe Open Air-Termin in Griechenland für den Sommer? Die gehören ja immer zu den Saison-Höhepunkten.
Schön wärs! Alle geplanten Konzerte sind bis voraussichtlich Anfang August abgesagt. Was danach sein wird, weiß zur Zeit niemand. Ich denke, das gilt weltweit. Hoffentlich kommt es zu einer Verbesserung der Lage bis Ende des Jahres.

Und – um das nicht zu vergessen – wann waren Ihre letzten Auftritte in
Frankfurt?

2016 das Konzert in der Alten Oper, zwei Jahre später die CD-Präsentation von “Songbook 2” im Internationalen Theater Frankfurt.
 
4. Juni 2020, 13.25 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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