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Foto: Zusammen mit der hr-Bigband wird Julia Hülsmann das Jazzfestival eröffnen. © Peter Hundert
Foto: Zusammen mit der hr-Bigband wird Julia Hülsmann das Jazzfestival eröffnen. © Peter Hundert

53. Deutsches Jazzfestival

Neue Impulse

Neues Team, neues Konzept, neue Spielstätten – das „53. Deutsche Jazzfestival“ setzt auf Tradition und Innovation. Das JOURNAL FRANKFURT sprach mit Tim Wirth und Frank Lauber vom neuen Organisationsteam des fünftägigen Festivals.
JOURNAL FRANKFURT: Das Deutsche Jazzfestival hat ein neues Organisationsteam. Wie kam es dazu und waren die bis dato Verantwortlichen noch bei der Planung des diesjährigen Festivals beteiligt?
Tim Wirth: Olaf Stötzler, der Manager der hr-Bigband, hat sich dazu entschieden, die Leitung des Deutschen Jazzfestivals Frankfurt abzugeben, um sich stärker auf neue Projekte der hr-Bigband konzentrieren zu können. Auch Claus Gnichwitz hat sich aus der operativen Festivalorganisation zurückgezogen, um sich voll und ganz seinen Aufgaben in der hr2-Jazzredaktion zu widmen. Beide sind weiterhin beratend tätig und Olaf Stötzler verantwortet nach wie vor die Konzerte der hr-Bigband im Rahmen des Festivals. Jürgen Schwab (Jazzredaktion hr2), der seit vielen Jahren am Programm des Jazzfestivals mitarbeitet, ist nach wie vor fester Bestanteil des Festival-Teams. Zu diesen personellen Veränderungen kommt hinzu, dass Veranstaltungen immer komplexer werden. Um diesen aktuellen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein neues Organisationsmodell eingeführt. Den dreiköpfigen „Überbau“ des Orgateams bilden seit diesem Jahr Frank Lauber (Musikredaktion und Produktion hr-Fernsehen mit jahrzehntelanger Jazzexpertise), Janina Schmid (Unternehmenskommunikation, u. a. Programmpresse für hr2-kultur und die Kulturunit) und ich in der Rolle als Veranstaltungskoordinator, in der ich beim hr u.a. für das Europa-Open-Air verantwortlich bin.

Wirkt sich die personelle Veränderung auf Konzept und musikalische Inhalte des Festivals aus und soll das Festival für die Zukunft neu aufgestellt werden?
Wirth: Für Außenstehende steht natürlich immer das Programm des Festivals im Fokus, für eine professionelle Durchführung eines Events in dieser Größenordnung sind aber neben Artist-Booking auch die veranstaltungs- und produktionstechnische Umsetzung, sowie die Kommunikation und das Marketing zur Veranstaltung in gleichem Maße entscheidend. Entsprechend dieser drei Teilbereiche und der jeweiligen Zuständigkeiten ist das Festival nun personell gut für die Zukunft aufgestellt. Durch diese Veränderung ist es uns beispielsweise nun möglich, einen Clubabend organisatorisch zu stemmen. Für die inhaltliche Programmgestaltung des Festivals sind – wie bereits erwähnt – nach wie vor dieselben Personen zuständig, sie werden sogar um die Kompetenzen von Frank Lauber erweitert.

Frank Lauber: Das Festival hat sich in den letzten Jahrzehnten inhaltlich immer weiterentwickelt und die Programmmacher haben dabei probiert, unterschiedliche thematische Schwerpunkte zu setzen, besondere musikalische Projekte zu initiieren und spannende nationale und internationale Acts nach Frankfurt zu holen. Uns ist es wichtig, das Festival in diesem Geiste weiterzuführen und interessanten und abwechslungsreichen Künstlerinnen und Künstlern, sowie möglichst vielen aktuellen Spielarten des Jazz eine Bühne zu bieten.

In diesem Jahr findet die Eröffnungsveranstaltung nicht in der Alten Oper statt. Der Abschluss wird nach wie vor im Mousonturm und fast als Partyformat gefeiert. Neu ist die Jazzfestival Clubnacht. Warum gibt es 2022 keinen Auftakt in der Alten Oper und warum ist es dem hr wichtig, weiter in die Stadt zu gehen und die unterschiedlichsten Locations zu bespielen?
Wirth: Die Eröffnungsveranstaltung nicht in der Alten Oper durchzuführen, war eine wirtschaftliche Risikoabwägung. Mit dem Szenario einer möglichen Herbst-/Winter-Corona-Welle und potenziellen Einschränkungen für einen regulären Veranstaltungsbetrieb, aber auch mit Blick auf die Kaufbereitschaft für Konzertkarten in dieser Zeit, haben wir uns in unseren Planungen frühzeitig für den hr-Sendesaal entschieden. Dass Frankfurt eine gute und lebendige Jazz-Szene hat, wird viel zu selten thematisiert, daher war es uns ein Anliegen, nicht nur nationale und internationale Jazz-Größen zum Deutschen Jazzfestival Frankfurt einzuladen, sondern auch die lokalen Jazzveranstalter stärker mit dem Event zu verbinden, nach außen zu transportieren und der Stadt Frankfurt so auch eine größere Wahrnehmung als Jazz-Hot-Spot zu geben.

Dabei ist der Klassiker schlechthin, der Jazzkeller, aber auch der Kunstverein Familie Montez, wo das Jazz Montez-Team ein junges Publikum erreicht. Ist das Thema dabei, andere Zielgruppen zu erreichen und waren die jeweiligen Clubs an der Auswahl der Acts beteiligt?
Wirth: Wir sind gezielt auf die Frankfurter Clubs zugegangen, in denen auch sonst die Musikfarbe Jazz erlebbar gemacht wird. Die Clubs sollen sich mit einem Programm im Rahmen des Jazzfestivals präsentieren, welches sie auch sonst für das interessierte Jazzpublikum anbieten. Nur so können wir die Jazzszene aus Frankfurt auch transparent abbilden und ins Festival integrieren. So war es selbstverständlich, dass alle teilnehmenden Clubabend-Veranstalter ihre Acts auch selbstständig ausgewählt haben. Wir freuen uns über die neuen Impulse, die durch die Clubs gesetzt werden, ebenso wie über etwaiges neues Publikum beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt.

Die hr-Bigband ist wieder mit zwei Projekten am Festival beteiligt und bleibt sicherlich ein wichtiger Bestandteil des Programms?
Lauber: Die Konzerte der hr-Bigband sind für das Publikum immer ein Highlight im Programm und sie werden auch weiterhin fester Bestandteil des Festivals sein. Mit Julia Hülsmann und Marius Neset kommt die Band dieses Jahr mit spannenden Gästen in den Sendesaal, die zwei tolle Konzertabende versprechen.

Noch ein Wort zum Programm und zur Auswahl der Künstler und Künstlerinnen. Sagt die uns etwas über die Idee, wie die Programmverantwortlichen Jazz definieren und präsentiert sehen wollen?
Lauber: Im Kern handelt es sich bei der Musik, die wir präsentieren wollen, um zeitgenössischen Jazz, der ja eine lange Tradition auf dem Festival hat. Dieses Genre umfasst natürlich eine riesengroße Bandbreite, für die wir grundsätzlich komplett offen sind. Spannend ist es für uns, wenn Künstlerinnen und Künstler mit der Musik, die sie machen, eine starke, authentische Stimme in der aktuellen Jazzlandschaft abgeben. Dabei geht es weniger um Gefälligkeit als um Risikobereitschaft, mit der eigenen Musik eine künstlerische Aussage zu treffen, die durchaus auch fordert und unser Publikum zu einer tieferen Beschäftigung mit dem Erlebten anregt. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir diesen Horizont in den kommenden Jahren auch einmal um weitere künstlerische Sparten erweitern oder andere Experimente wagen.

>> 53. Deutsches Jazzfestival, 26.-30.10. Das Programm des 53. Deutsche Jazzfestivals Frankfurts finden Sie hier.
 
10. Oktober 2022, 10.23 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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