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Foto: AdobeStock/Robert Kneschke
Foto: AdobeStock/Robert Kneschke

Schulkantinen der Zukunft

„Viel mehr als nur Ernährung“

Wie geht gutes Schulessen? Über diese Frage hat OB-Kandidatin Manuela Rottmann am Freitag mit mehreren Fachleuten diskutiert. Im Fokus standen unter anderem die Bildung über Lebensmittel, die Zusammenarbeit mit Caterern und der soziale Aspekt des gemeinsamen Essens.
Gesundes Essen in allen Frankfurter Schulen? Das ist momentan noch Zukunftsmusik. „Wir haben in der Art und Weise, wie wir uns ernähren und was wir unseren Kindern anbieten, viel Potenzial es gesünder zu machen und uns gleichzeitig nachhaltiger zu ernähren“, sagte Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen) am Freitagmittag bei der Veranstaltung „Schulkantinen der Zukunft“. In Form eines Panels diskutierten im Atelier Lihotzky im Ostend neben der OB-Kandidatin und Parteikollege Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, verschiedene Interessengruppen, unter anderem Laurenz Aller vom StadtschülerInnenrat, Bärbel Praetorius vom Ernährungsrat Frankfurt und Simon Horn von der Neuen Frankfurter Küche, über die Verpflegungsmöglichkeiten an Frankfurter Schulen.

Das sei ein wichtiges Thema, erklärte Rottmann, weil für viele Kinder das Essen in der Schule die einzige verlässliche Mahlzeit am Tag sei. Zudem leiste das Essen einen großen Beitrag zum Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler. „An vielen Frankfurter Schulen haben wir schon gutes Essen. Wir haben Essen, das schmeckt und auf viele verschiedene Gegebenheiten eingeht, sei es vegan, vegetarisch aber auch halal und koscher“, betont Laurenz Aller. Doch in einigen Fällen sei das eben auch anders. Schülerinnen und Schüler, deren Mittagessen aus Süßigkeiten oder Fertiggerichten besteht, seien ebenfalls nicht selten anzutreffen.

Um das zu ändern, fordern unter anderem die GemüseheldInnen Frankfurt, die Ernährungsbildung der Kinder voranzutreiben. Der gemeinnützige Verein baut inzwischen in 19 Gärten und auf einem zwei Hektar großen Feld in Sachsenhausen Gemüse an. Davon profitiere die Stadt nicht nur in Sachen Klima, sondern auch, was die Wertschätzung der Produkte betreffe. „Die Leute können sich anschauen, wie das Gemüse wächst“, sagt Franziska Härle. Das Thema Regionalität zieht sich auch durch die Forderungen für die Schulkantinen der Zukunft. „In Frankfurt haben wir erst mal das Ziel, die regionale Versorgung zu gewährleisten und diese für die Gemeinschaftsverpflegung zu organisieren“, betont Bärbel Praetorius vom Ernährungsrat Frankfurt.

Problematisch sei jedoch, dass eine längere Zusammenarbeit mit regionalen Caterern und Lieferanten oft nicht aufgebaut werden könne, da die Posten alle sechs Jahre neu ausgeschrieben werden. Auch eine zentrale, dezernatsübergreifende Stelle bei der Stadt Frankfurt, die für solche Themen zuständig ist, gibt es momentan laut Praetorius nicht. Auch für Laurenz Aller ist Kommunikation ein zentrales Stichwort. Wo die Zusammenarbeit zwischen kleinen Caterern und Schulen gut funktioniere und die Schülerinnen und Schüler zufrieden seien, könne man das doch problemlos dabei belassen, sagte er. Das schließe auch mit ein, nicht den günstigsten Anbieter auszuwählen, sondern das Unternehmen, das „am nächsten an den Schülerinnen und Schülern dran“ sei. Das funktioniere nicht, ohne dass die Stadt mehr Geld in die Hand nehme und das Essen, das die Kinder momentan drei Euro (1,50 Euro mit Frankfurt Pass) kostet, weiter bezuschusse.

„Ich sehe es immer wieder, dass das Thema 'Essen in der Schule' eher so eine Art Brennstoffaufnahme ist“, sagt Simon Horn, der selbst Vater ist. Dabei komme der soziale Aspekt beim gemeinsamen Kochen und Essen zu kurz. Doch gerade das trage zur Wertschätzung der Lebensmittel und dem Abbau vom Stress bei. Er wünscht sich, mehr Initiative für das Thema Schulessen: „Das ist viel mehr als nur Ernährung.“
 
6. Februar 2023, 12.10 Uhr
Lisa Veitenhansl
 
Lisa Veitenhansl
Jahrgang 1997, Studium der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt, seit November 2021 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Lisa Veitenhansl >>
 
 
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