In einer Frankfurter Metzgerei haben Lebensmittelkontrolleure Maden im Fleisch entdeckt. Gegen den Betreiber wurde nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, schließen muss der Betrieb jedoch nicht.
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Bei einer Lebensmittelkontrolle in einem Höchster Metzgereibetrieb haben Mitarbeiter des Ordnungsamts verdorbenes Fleisch entdeckt. Was die Kontrolleure dabei sahen, seien „Bilder, die selbst für gestandene Bedienstete nicht alltäglich sind“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Stadt.
Gefunden wurde demnach ein erhebliches Aufkommen an Fliegenlarven in zehn Rinderrücken. Die 38 verbliebenen Rinderrücken – rund 800 Kilogramm – werden laut Ordnungsamt nun auf Kosten der Metzgerei entsorgt. Bei dem Fleisch handelt es sich laut Ordnungsamt um sogenanntes Dry-Aged-Beef, also trocken gereiftes Rindfleisch. Das Fleisch gilt als Delikatesse, der Kilopreis liegt oftmals bei 40 Euro und mehr.
Gegenüber der Hessenschau versicherte der Inhaber, dass nichts von dem kontaminierten Fleisch verkauft worden sei. Den Befall der Larven erklärte er dort mit einer Lücke in der Kühlkette auf dem Transport. Auch laut Ordnungsamt besteht aufgrund der rechtzeitigen Sicherstellung des Fleisches keine Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Nicht die ersten Mängel in dem Betrieb
Wie das Ordnungsamt weiter mitteilte, habe bereits am 29. Juni eine Plankontrolle der Metzgerei stattgefunden, bei der augenscheinlich verdorbenes Dry-Aged-Roastbeef festgestellt worden sei. Das Fleisch sei daraufhin sofort sichergestellt worden. Zudem hätten die Kontrolleure wegen allgemein unhygienischer Zustände und Mäusebefalls die amtliche Schließung der Metzgerei angeordnet. Bei einer Nachkontrolle am 1. Juli seien die hygienischen Mängel sowie der Mäusebefall behoben worden und der Betrieb konnte wieder öffnen. Das abermals untersuchte Dry-Aged-Beef wies jedoch einen akuten Befall mit Fliegenlarven auf. Insgesamt 39 Rinderrücken seien sichergestellt worden, das Fleisch wurde daraufhin durch das Hessische Landeslabor untersucht, was zu der erneuten Kontrolle am vergangenen Mittwoch führte.
Gegen den Betreiber wurde nun laut Mitteilung ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Der Betrieb ist jedoch weiterhin geöffnet, für eine amtliche Betriebsschließung reichten die Befunde nicht aus, da „die hygienischen Zustände im Betrieb ansonsten beanstandungsfrei waren“.