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Risiken und Nebenwirkungen

10 Fragen und Antworten zu Aids

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland sinkt. Aufgeklärt werden muss noch immer. Was ist Aids? Was HIV? Anlässlich des Weltaidstags: Zehn Fragen und Antworten.
1. Worin unterscheiden sich HIV und Aids?
HIV („Humanes Immundefekt Virus“) ist ein Virus, das das körpereigene Abwehrsystem befällt. Zwar bildet der Körper einige Wochen nach der HIV-Infektion automatisch Antikörper, aber verbannen kann er das Virus nicht aus eigener Kraft. Aids („Acquired Immune Deficiency Syndrome“) ist eine durch HIV ausgelöste Erkrankung. Durch Aids wird das Abwehrsystem des Körpers so stark geschwächt, dass er gegen viele Krankheitserreger wehrlos ist, die ein gesunder Körper ohne Probleme abwehren kann. Die Folge-Krankheiten führen – ohne rechtzeitige und intensive Behandlung – meist schnell zum Tod des Patienten. Zwischen der HIV-Infektion und dem Ausbruch von Aids können 10 bis 12 Jahre liegen. Bei manchen HIV-Trägern bricht Aids nie aus.

2. Wie wird das Virus übertragen?
Das HI-Virus wird durch infizierte Körperflüssigkeiten weitergegeben. 90 Prozent der Infektionen werden sexuell übertragen. Neben ungeschütztem Sex bieten offene Wunden und die Verwendung von benutzen Spritzen die größte Ansteckungsgefahr. Speichel, Schweiß, Tränen und Urin können das Virus nicht übertragen. Ein HIV-positiver Patient ist sein ganzes Leben lang ansteckend, auch wenn das Virus nach einer medizinischen Behandlung nicht mehr im Blut nachweisbar ist. Syphilis-Erkrankte stecken sich leichter mit HIV an und können das Virus auch leichter übertragen.

3. Kann das Virus in der Schwangerschaft an den Fötus weitergegeben werden?
Sowohl im Mutterleib, als auch bei der Entbindung und beim Stillen können Mütter das Virus an ihre Kinder weitergeben. Durch medizinische Maßnahmen kann die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung vermindert werden. Im Schnitt werden zwischen 20 und 40 Prozent der Kinder infiziert, sofern keine medizinische Behandlung während der Schwangerschaft erfolgt.

4. Stellen öffentliche Einrichtungen eine Gefahr dar?
Es besteht keine Gefahr sich in einem Schwimmbad oder einer öffentlichen Toilette zu infizieren. Die Bakterien des HI-Virus sind außerhalb des Körpers nur für kurze Zeit überlebensfähig. Selbst durch Küssen, Husten und Benutzung vom selben Besteck ist eine Ansteckung ausgeschlossen. Auch Bluttransfusionen im Krankenhaus stellen im Normalfall keine Gefahr dar. Da das HI-Virus aber erst etwa 12 Wochen nach der Infektion im Blut zu erkennen ist, besteht immer ein Restrisiko. Ärzte raten dazu vor einer OP, sofern diese geplant ist, eine Eigenblutspende abzugeben.

5. Wie viele Menschen sind infiziert?
Weltweit sind rund 33 Millionen Menschen HIV-positiv. Allein in Deutschland leben etwa 73.000 Infizierte, im Rhein-Main-Gebiet sind es rund 5.000. In diesem Jahr kamen etwa 2.700 (2.250 Männer und 450 Frauen) deutschlandweit dazu. Damit befinden wir uns auf einer Trendwende, denn in den vergangenen Jahren wurden jährlich rund 3.000 Neuinfektionen erkannt. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass bei 14.000 der in Deutschland lebenden Infizierten noch keine Diagnose gestellt wurde. Die Zahl der Todesfälle hierzulande wird in diesem Jahr auf 500 geschätzt, in Frankfurt starben im vergangenen Jahr etwa 65 Menschen an der Immunschwäche.

6. Ist Aids heilbar?
Es gibt viele Möglichkeiten Aids zu therapieren. Wird besonders früh mit einer Therapie begonnen, so schlägt diese auch besonders gut an. Ein Heilmittel für Aids gibt es aber nicht. Auch, wenn das Virus nach einer erfolgreichen Behandlung nicht mehr im Blut nachweisbar ist, gilt man nicht als geheilt. Eine Aids-Behandlung ist eine lebenslange Therapie.

7. Welche Nebenwirkungen können Aids-Medikamente auslösen?
Eine häufig auftretende Langzeitnebenwirkung ist die Fettverteilungsstörung Lipodystrophie. An dieser Nebenwirkung leiden doppelt so häufig Frauen wie Männer. Ebenso gängige Nebenwirkung vieler Aids-Medikamente sind Leberschäden. Auch diese treten bei Frauen in stärkerer Form auf als bei Männern. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die Lebensqualität und die Lebenserwartung Aids-Kranker durch diese Medikamente erheblich verbessert werden.

8. Wie funktioniert ein Aids-Test und wo kann ich ihn machen?
Für den Test wird dem Probanden Blut abgenommen, das nach Antikörpern gegen das HI-Virus untersucht wird. Werden solche gefunden, ist der Getestete HIV-positiv. Die Infektion lässt sich aber erst nach zehn bis zwölf Wochen nachweisen, denn erst dann beginnt die Ausbildung von Antikörpern. Ein positives Ergebnis wird immer durch einen Bestätigungstest auf seine Richtigkeit überprüft. Beim Frankfurter Gesundheitsamt ist der HIV-Antikörpertest für Schüler, Studenten und Sozialhilfe/ALGII-Empfänger kostenlos. Für alle anderen kostet er 18 Euro und das Ergebnis liegt nach zwei bis drei Tagen vor.

9. Wie schütze ich mich vor einer Infektion?
Bluttransfusionen in anderen Ländern, insbesondere in Ländern, in denen keine regelmäßigen Kontrollen gemacht werden, sollten unbedingt vermieden werden. Wichtigster Schutz bleibt aber Safer Sex und dazu gehört nicht nur die Benutzung des Kondoms. Wer erkrankt ist, sollte regelmäßig seine Medikamente nehmen, um die Zahl der Viren im Blut herabzusenken.

10. Welcher Teil der Bevölkerung ist besonders von HIV und Aids betroffen?
Frauen haben bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr ein höheres Ansteckungsrisiko als Männer. Um sich aktiv zu schützen, müssen sie deshalb auf Safer Sex bestehen. Aber: In vielen Teilen der Welt gehört sexuelle Gewalt zur Tagesordnung. Viele Mädchen und Frauen haben keinen Einfluss darauf, ob beim Sex ein Kondom benutzt wird oder nicht. Von den insgesamt 73.000 in Deutschland lebenden Infizierten gehören etwa 45.000 Menschen zur Gruppe der Männer, die mit Männern Sex haben.

Quellen: Aids-Hilfe, Robert-Koch-Institut

Beachten Sie auch: Der Welt-Aids-Tag 2011 in Frankfurt
 
1. Dezember 2011, 12.35 Uhr
Corinna Hunger
 
 
Fotogalerie:
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