Auch wenn die Bahn-Mitarbeiter heute um 8 Uhr ihre Arbeit wieder aufnahmen, die Auswirkungen der Bahnstreiks werden sich noch bis in die Nachmitagsstunden bemerkbar machen. In Frankfurt wurde zwei Stunden lang gestreikt.
Nicole Brevoord /
Mit der Forderung für mehr Lohn hatte die Bahn-Gewerkschaft EVG heute zu einem zweistündigen Warnstreik aufgerufen, dem in Frankfurt rund 150 Mitarbeiter bei einer Kundgebung im Hauptbahnhof folgten. Doch nicht alle davon gehörten zu der eigentlich streikenden Gruppe, es handelte sich dabei auch um solidarische Berufsgruppen.
Hauptsächlich betroffen in Frankfurt war das ICE-Wartungswerk in Griesheim, bei dem rund 50 Mitarbeiter ihre Arbeit ruhen ließen. Das hatte stärkere Auswirkungen auf den Fernverkehr, denn in der Wartungshalle wird sichergestellt, dass die einzelnen Züge repariert und gereinigt für die nächsten Strecken bereit stehen. Das jedoch konnte in zahlreichen Fällen an diesem Montagmorgen nicht gewährleistet werden, zumal die Streiks bundeswet stattfanden. Die Fahrgäste – vor allem auf Fernreisen – werden noch bis in die Nachmittagsstunden mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen müssen.
Der Gewerkschaft EVG geht es darum, den im Januar ausgelaufenen Branchentarifvertrag zu verlängern, dabei zeigte sich in den Verhandlungen mit der Bahn jedoch, dass bezüglich der Bezahlung der Mitarbeiter unterschiedliche Ansichten bestehen. So fordert die Gewerkschaft ein Jahr 6,5 Prozent mehr Geld, während die Bahn zunächst nur 2,4 Prozent mehr Gehalt sowie eine Steigerung um 2 Prozent im darauffolgenden Jahr anbot. Ferner war eine Einmalzahlung von 400 Euro im Gespräch. Das Resultat war das Übliche: Die Gewerkschaft ermunterte zum Warnstreik und zeigte sich vom vermeintlich zu niedrigen Angebot des Arbeitsgebers enttäuscht und die Bahn wiederum bezeichnete die Streiks als unverhältnismäßig. Die Verhandlungen dauern derzeit an.