An Hessens allgemeinbildenden Schulen drücken immer weniger Pennäler die Schulbank. Zum sechsten Mal in Folge ging 2010 die Zahl zurück. Gesamtschulen verzeichnen dagegen eine rekordreife Nachfrage.
Melanie Welters /
660 000 Schülerinnen und Schüler werden derzeit an hessischen allgemeinbildenden Schulen unterrichtet. Das sind 8400 oder 1,3 Prozent weniger als im vorherigen Schuljahr. Nur 1994 lagen die Zahlen auf einem noch niedrigeren Niveau. Diesen sechsten Rückgang in Folge verkündete das Statistische Landesamt am Montag in Wiesbaden. Während es besonders an Grund-, Haupt- und Realschulen leerer wird, konnten auch die Gymnasien zum ersten Mal seit 1988 keine Zuwächse mehr verzeichnen. Im Gegenteil, dort wurden mit 216 700 rund 500 Kinder und Jugendliche weniger gezählt. An Hessens Grundschulen lernen in diesem Schuljahr nur noch 216 500 Kinder, etwa 5100 weniger als 2009/2010. Die Zahl der Hauptschüler sank um 1700 auf 27 000, die der Realschüler um 900 auf 87 100. Dagegen klettern die Schülerzahlen an integrierten Gesamtschulen jetzt schon seit vier Jahren am Stück. Sie trotzten dem negativen Trend. In den Jahrgangsstufen fünf bis zehn verzeichneten die hessischen Gesamtschulen eine Rekordzahl von insgesamt 63 600 Kindern und Jugendlichen, 1500 mehr als im Vorjahr.
Nicht nur bei den allgemeinbildenden Schulen drücken weniger Schülerinnen und Schüler die Schulbank, Rückgänge blieben auch bei den beruflichen Schulen nicht aus. Dort werden im laufenden Schuljahr 193 000 Jugendliche unterrichtet, das ist ein Minus von 1,1 Prozent. So niedrig wie zuletzt vor 60 Jahren sehen die Zahlen an den 117 Berufsschulen Hessens aus: 120 000 Jugendliche, 3700 weniger als im letzten Schuljahr. Fachoberschulen, beruflichen Gymnasien und Fachschulen verzeichnen weiterhin Zulauf. So arbeiten an den 92 Fachoberschulen 21 900 Jugendliche auf ihr Fachabitur hin (plus 400), an den 50 Beruflichen Gymnasien sind es 13 900 (plus 1100) und an den Fachschulen 14 000 (plus 720).