Weihnachtsbaumsuche 2015

Auf die Größe kommt es an

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Einen größeren hatte Frankfurt noch nie: Der Weihnachtsbaum, der in diesem Jahr den Römer schmücken wird, hat eine stolze Höhe von 37 Metern. Der Konkurrenzbaum war optisch schöner, brachte es aber nur auf 26 Meter.

Christina Weber /

Zwei Bäume und eine besonders schwere Wahl – damit hatte die Tourismus und Congress GmbH (TCF) in diesem Jahr zu kämpfen. Wie es bereits Tradition geworden ist, geht es jeden Herbst auf die Suche nach einem hochgewachsenen Nadelbaum, der reich geschmückt den Weihnachtsmarkt erleuchten soll. Die Ansprüche sind hoch. Der Frankfurter Weihnachtsbaum sollte eine Höhe von 30 Metern haben und freistehen, damit die Äste gleichmäßig gewachsen sind. Immer eine neue Region sponsert den Baum und darf sich im Gegenzug auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt präsentieren – in diesem Jahr Basel.

Die drittgrößte Stadt der Schweiz hatte zwei sehr gegensätzliche Bäume im Angebot: ein Bilderbuch-Exemplar, dunkelgrün, dicht gewachsen – jedoch nur 26 Meter hoch; und eine deutlich lichtere Fichte, die es dafür auf stolze 37 Meter bringt. Letztendlich entschied die Größe die Wahl. Denn der Weihnachtsbaum wird vor dem Römer gut sechs Meter in den Boden eingelassen. Dadurch wäre die ansehnlichere Fichte einfach zu klein. Außerdem brächten die dicht gewachsenen Äste auch Nachteile, wie Kurt Stroscher, Weihnachtsmarktbeauftragter der TCF, erklärt: Der Baum wäre schwierig zu schmücken, denn alle Lichter würden vom dichten Grün
geradezu verschluckt werden. Baum Nummer zwei dagegen ist zwar im unteren Drittel fast kahl, das sei aber nicht schlimm. Denn für den Transport müsse er ohnehin auf 30 Meter gekürzt werden. Minus die sechs Meter Stamm, die noch im Boden verschwinden, sei der unschöne Teil der Fichte gar nicht zu sehen – lediglich die oberen 27 Meter. „Er ist hoch gewachsen, hat einen geraden Stamm und eine herrliche Krone“, begründet TCF-Geschäftsführer Thomas Feda die Wahl. Die Entscheidung fiel per Abstimmung: Der 37-Meter-Baum gewann mit 6:2.

Bei der Namensfindung des Weihnachtsbaums konnte auch keine Abstimmung helfen. Die Meinungen gingen zu sehr auseinander, so dass erstmals seit drei Jahren auf einen Namen verzichtet wird. Der unbenannte Basler Baum wird am 4. November in Frankfurt eintreffen. Den Transport übernimmt Basel Tourismus, auch das ist Teil der Vereinbarung. Nicht nur die Kosten für den Baum werden übernommen, er muss auch gefällt und nach Frankfurt geliefert werden. Alles in allem wird das rund 10.000 Euro kosten – für die TCF also ein guter Deal. Das Fällen könnte sich in diesem Fall noch als problematisch herausstellen, denn dafür ist eine Straßensperrung nötig. Müssen beide Fahrstreifen gesperrt werden, könnten die zuständigen Behörden die Genehmigung verweigern. Diese Entscheidung liegt übrigens nicht bei Basel, sondern bei Kirchzarten. Denn in Basel und Umgebung gab es keinen geeigneten Baum, daher suchte – und fand – Basel Tourismus ihn im Schwarzwald.

Kann der Favorit nicht gefällt werden, kommt die alternative, kleinere Fichte zum Einsatz. Ansonsten wird der 90 Jahre alte und sechs bis acht Tonnen schwere namenlose Baum spät abends am 3. November in Frankfurt eintreffen. Aufgestellt wird er dann am nächsten Tag, so hat er bis zur Weihnachtsmarkt-Eröffnung noch genügend Zeit, sich auszuhängen. Denn nach dem Transport sehen die künftigen Weihnachtsbäume oft gar nicht festlich sondern eher zerrupft aus. Wenn dann am 25. November der Weihnachtsmarkt beginnt, wird der Basler Baum reich dekoriert und mit 5500 LED-Lichtern ausgestattet den Römer erhellen. Musikalisch begleitet wird der Auftakt in diesem Jahr von Francine Jordi – dem Schweizer Pendant zu Helene Fischer.


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