Vom heutigen Dienstag an kann sich jeder Bürger die Belastungen durch den Flugverkehr im Internet ansehen. Das Fluglärmmonitoring des Umwelt- und Nachbarschaftshauses in Kelsterbach ist gestartet.
Melanie Welters /
Der Krach von startenden und landenden Fliegern am Frankfurter Flughafen ist ab dem heutigen Dienstag nicht mehr nur zu hören, sondern auch zu sehen. Am 1. März begann das Fluglärmmonitoring des Umwelt- und Nachbarschaftshauses (UNH) Kelsterbach. Von 30 Messstellen in der Region kommen die Daten, 26 davon gehören dem Flughafenbetreiber Fraport. Im UNH, einer Einrichtung des Landes Hessen, laufen die Daten zusammen. Laut Günter Lanz, Geschäftsführer des Umwelthauses, überwachen externen Experten die Aufbereitung der Daten. Von ihnen werden, so Lanz, nur Fakten dargestellt und keine Interpretationen vorgenommen. Schlüsse und Konsequenzen müsse jeder für sich selbst ziehen.
Die umfangreiche Webseite des Monitoring-Systems ist die zweite nach dem schon bestehenden Angebot des Deutschen Fluglärmdienstes. Sie bietet mit einer Verzögerung von 70-120 Minuten alle Informationen über jedes Flugzeug, das in Frankfurt startet oder landet. So etwa die Route, die Art der Triebwerke, die Höhe und Geschwindigkeit sowie den Lärm, die das Flugzeug macht. Von der aktuellen Situation am Himmel über Rhein-Main bis zu den drei zurückliegenden Monaten erhalten Nutzer der Webseite eine transparente Übersicht. Neben den unterschiedlichen Karten bietet das System auch alle Informationen über die komplexe Thematik, sowie Hinweise zum Lesen der Karten. Klickt man Beispielsweise auf den Punkt einer Messstation, wird am linken Bildschirmrand angezeigt, wie hoch der aktuelle Fluglärm an diesem Ort ist. Dabei werden nur die Stationen angezeigt, wo der Fluglärm eine bestimmte Marke überschreitet, also wenn der Lärmpegel dort hoch geht. Bisher sind bereits die mobilen Stationen des Umwelthauses und von Fraport im Betrieb, wie die in Neu-Isenburg. Hinzukommen werden, laut Günter Lanz, in den nächsten Tagen noch die Stationen in Hanau, Darmstadt und – nach einem jüngsten korrigierten Beschluss der Stadt – auch Frankfurt. Von Mitte April an können auch Smartphone-Besitzer die Daten des Online-Portals auch auf ihrem iPhone, Blackberry oder Android abrufen.