Eine Demonstration für die Nutzung von leerstehenden Gebäuden in Frankfurt ist am Donnerstag nach etwa zwei Stunden abgebrochen worden. Das Ziel des Zuges, das IvI, wurde nie erreicht.
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An der Großen Friedberger Straße war Schluss. Die Demonstration „Verdrängung erkennen – Leerstand nutzen“ wurde vom Veranstalter, dem „Arbeitskreis Leerstand“, aufgelöst. Zuvor hatten sich kleinere Grüppchen vom Protestmarsch getrennt und versucht, ihr Anliegen auf die Zeil zu bringen. Die Polizei verhinderte das Ausbrechen mehrfach. Das Ziel der Demonstranten, die vom Bornheimer Uhrtürmchen zum Insitut für vergleichende Irrelevanz (IvI) ins Westend ziehen wollten, erreichten sie nie.
Der Marsch verstand sich als Sympathiebekundung zum von der Räumung bedrohten IvI, ging in seinem Protest aber über das explizite Beispiel des selbstverwalteten Zentrums hinaus. Die Beschwerden der Teilnehmer: durch hohe Mieten kommt es im gesamten Stadtgebiet zur Verdrängung, während Büros in der ganzen Stadt leer stehen, soziale Einrichtungen werden eingespart. Die drohende Zwangsräumung des IvI sei nur „die gewalttätigste Art“ der Verdrängung.
Die Polizei beziffert die Teilnehmerzahl mit 300. Einige Demonstranten sprechen von bis zu 700 Teilnehmern. Um 18 Uhr setzte sich der Protestzug in Bornheim in Bewegung. Gegen 20 Uhr wurde die Demonstration für beendet erklärt. Auch nach dem offiziellen Ende haben einige Splittergrüppchen versucht, auf die Zeil zu gelangen, berichtet die Polizei. Die Beamten hätten die Versuche unterbinden können. Schaden sei nicht entstanden.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels haben wir das Bornheimer Uhrentürmchen versehentlich nach Bockenheim verlegt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und bedanken uns bei Daniel Staedter für den Hinweis.