Schießen mit dem Atomausstieg die Stromrechnungen in die Höhe? Frankfurts Umweltdezernentin Manuela Rottmann will das verhindern: Rechtzeitig und clever Stromsparen, lautet ihre Devise.
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Atomausstieg ohne hohe Kosten – Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne) sagt: „Ja, das geht.“ Sie will den Frankfurter Bürgern zeigen, dass man Strom sparen und gleichzeitg komfortabel leben kann. Und das ist auch Thema bei der Internationalen Jahreskonferenz des Klima-Bündnisses, das am heutigen Mittwoch in München startet. Dem Bündnis gehören mittlerweile rund 1600 Kommunen an. Rottmann ist Vorstandsmitglied und beim Treffen in München natürlich dabei. Zentrale Frage der Veranstaltung: Wie hebt man die immensen Einsparpotenziale beim Strom? Rottmann will das Bewusstsein der Verbraucher dafür stärken, dass sie mit ihrem Verhalten selbst die Entwicklung der Strompreise beeinflussen können. „Eine Familie kann 1000 Kilowattstunden oder rund 250 Euro im Jahr sparen, ohne auf Komfort zu verzichten“, so Rottmann. „Es ist wichtig, diese leicht erreichbaren Einsparungen von etwa 40 Prozent in den Haushalten jetzt auch umgehend anzupacken.“ Denn je mehr Strom die Bürger verbrauchen, desto mehr investierten die Energieversorger in einen überdimensionierten Ausbau von Hochspannungsnetzen und überflüssigen Kohlekraftwerken – die Kosten dafür tragen die Haushalte. „Die Verbraucher müssen den Versorgern also jetzt schnell zeigen, wohin die Reise geht, sonst zahlen sie in Zukunft die Zeche für unternehmerische Fehlentscheidungen“, sagte Rottmann. Frankfurt hat in dieser Hinsicht die Nase vorn: Der Stromverbrauch pro Kopf ist zwischen 2005 und 2008 um über 100 Kilowattstunden zurückgegangen. 2008 kamen die Frankfurter demnach mit acht Prozent weniger Strom aus als drei Jahre vorher. Auf der Jahreskonferenz stellen Städte, Gemeinden und Regionen ihre Ideen und Projekte zur Energieeffizienz vor. Auch hier hat Frankfurt Vorbildliches geleistet – etwa mit der Abwrackaktion für alte Kühlschränke im Zuge des Förderprogramms „Frankfurt spart Strom“. Für 2011 ist eine ähnliche Aktion geplant – dieses Mal in Sachen Röhrenfernseher.