Andere planen ihn noch – an der Goethe-Universität ist er schon Wirklichkeit: Pünktlich zum Wintersemester 2010/11 startete in Frankfurt der bundesweit erste Studiengang für „Islamische Studien“.
red /
Mit mehr als 100 Teilnehmern findet der Bachelor unter Studierenden eine große Nachfrage. "DieGoethe-Universität hat den Bedarf für einen solchen Studiengang früher erkannt als anderswo. Unsere Pläne für den Studiengang bestanden bereits vor den entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates“, sagt Vizepräsident Prof. Matthias Lutz-Bachmann. „Deshalb mussten wir diese jetzt nur geringfügig anpassen, als der Wissenschaftsrat seine Empfehlungen vorlegte. Unabhängig vom Bund sind wir durch unsere Stiftungsprofessoren und die von der Goethe-Universität zur Verfügung gestellten Stellen in der Lage, den Studiengang schon jetzt zu starten und ihn regulär zu finanzieren“, erklärte der Vizepräsident. „Besser wäre es jedoch, wenn die Goethe-Universität in der nächsten Förderrunde für die Finanzierung von Zentren für Islamische Studien entsprechend berücksichtigt würde. Dafür sehen wir nun eine Chance.“ Frankfurt sei als die vielleicht internationalste Stadt Deutschlands der richtige Ort für den Aufbau eines solchen Angebots. Um eine entsprechende Rückkopplung der Angebote zu gewährleisten, sei ein Umfeld wie in Frankfurt mit einem hohen Potenzial an Zuwanderern und ausländischen Mitbürgern eine wichtige Voraussetzung.
„Wer künftig sehen will, wie nicht nur die Theorie sondern auch die Praxis eines solchen Studienganges aussieht, kommt an Frankfurt nicht mehr vorbei“, erklärte Prof. Ömer Özsoy, Direktor des federführenden Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam. „Wir haben diesen Studiengang über viele Jahre sehr sorgfältig vorbereitet.“ So gibt es an der Goethe-Universität bereits zwei Studiengänge, Islamische Religionswissenschaft sowie den Teilstudiengang Islamische Religion. Mit diesen Angeboten sei einem wissenschaftlichen Umgang mit dem Islam aus der Binnenperspektive die Tür geöffnet worden.