Tiger-Tatoos, geschnitzte Krokodile und zeitgenössische Kunst

Favorisieren Teilen Teilen

red /

Die Besucherzahl im Museum der Weltkulturen ist von 74.500 im Vorjahr auf gut 94.000 Besucher im Jahr 2007 gestiegen. Das Museum hat im Lauf des Jahres acht Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen und Regionen präsentiert. Darauf abgestimmt war ein umfangreiches Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene in Form von Workshops, Lesungen, Künstlergesprächen, Film- und Musikabenden.


In der Ausstellung „Hautzeichen - Körperbilder“ ging es im Haupthaus bis Anfang September um Körpermodifikationen. Im Kulturvergleich machte sie deutlich, dass Menschen zu allen Zeiten und allerorts Veränderungen an ihren Körpern vornehmen. Als künstlerische Leinwand dient ihnen dabei vor allem die Haut, in die sie aus unterschiedlichen Motiven Zeichen setzen. Ab Januar 2008 wird das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgewählte Themengruppen der Frankfurter Ausstellung übernehmen.


Seit Oktober präsentiert das Museum der Weltkulturen in seinem Haupthaus „Reisen und Entdecken. Vom Sepik an den Main “ (Laufzeit bis 19. Oktober 2008). Zwei Fotoausstellungen in der Galerie 37 zentrierten sich um international bekannte Persönlichkeiten wie Le Corbusier und Nagib Machfus. Die eine führte nach Indien in die Stadt Chandigarh, die von dem französischen Stararchitekten Le Corbusier entworfen wurde. Die andere, „Das Ägypten des Nagib Machfus. Fotografien von Georg Kürzinger“, vermittelt noch bis Mai 2008 in der Kombination von Fotos und Textpassagen aus dem Werk des ägyptischen Literaturnobelpreisträgers Einblicke in das multireligiöse Leben der Menschen in Kairo.


Um die Symbiose von Kunst und Migration ging es von Mitte März bis Oktober. In der Galerie 37 machte „Black Paris. Kunst und Geschichte einer schwarzen Diaspora 1906 – 2006“ (Übernahme: Iwalewa-Haus der Universität Bayreuth) deutlich, dass Paris heute nicht nur die größte afrikanische Enklave Europas, sondern auch das unangefochtene Zentrum der afrikanischen Kunst, Mode, Musik und Literatur ist. Im Mittelpunkt der Ausstellung standen Werke zeitgenössischer Kunst. Zwei Werke des Künstlers Hassan Musa und eines von Ransome Stanley, die in der Ausstellung zu sehen waren, wurden für die Afrikasammlung des Museums erworben. Sie sollen im Erweiterungsbau, der zur Zeit für das Museum der Weltkulturen geplant wird, einen prominenten Platz einnehmen. Eine ausführliche Videodokumentation mit Interviews der beiden Künstler zu ihren Bildern wurde hierzu erstellt. Diese Form der medialen Dokumentation des Kontextes eines Kunstwerkes soll in Zukunft weitergeführt werden. Ein weiteres Filmprojekt ist die DVD „Blickwechsel. Der Umgang mit dem Fremden“, die das Museum konzipiert und produziert hat. „Blickwechsel“ zeigt Aktivitäten des Museums der Weltkulturen und des Interkulturellen Ateliers - IKAT, der museumspädagogischen Abteilung. Erwachsene, Kinder und Schüler/innen haben hier die Möglichkeit, in Kontakt mit Menschen aus anderen Ländern, sich deren Kulturen anzunähern.


Im Dezember, wenige Tage vor Weihnachten, trafen große Überseekisten mit aktuellen Werken von Künstlern aus Papua Neuguinea im Frankfurter Museumsmagazin ein. Zur Zeit werden die Skulpturen und Flechtarbeiten noch inventarisiert. 2008 sind sie als Highlight in der laufenden Ausstellung „Reisen und Entdecken. Vom Sepik an den Main“ zu sehen. Im Hinblick auf den Erweiterungsbau ist zudem geplant, die seit mehr als vierzig Jahren im Magazin lagernden, mit Krokodil- , Seerosen- und Wellen-Motiven gestalteten Pfosten vom Sepik, die dort das Haus der Männer stützen, durch einige weitere Kunstankäufe zu ergänzen. Ein Auge hat das Museum bereits auf einen modernen, bemalten Pfosten des Künstlers Teddy Balangu geworfen. Sobald ein „Startschuss fällt“, werden Erwerb und Verschickung dieses Pfostens nach Frankfurt vorbereitet.

Quelle: PIA/ Stadt Frankfurt, Foto: MDW


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige