Terezinha Araújo brachte gestern Abend den Sommer zurück in der Brotfabrik. Nach dem ersten richtig frischen Tag nach dem unerwartet warmen April-Sommer sorgte die kapverdischen Sängerin für einen wunderschönen Abend und begeisterte ihr Publikum mit der "schönsten und eindringlichsten Stimme des Landes" wie es unser Autor Jean Trouillet in seinem Feature über Terezinha Araújo in der letzten JOURNAL FRANKFURT-Ausgabe beschworen hatte.
Mit zwei Gitarren, einem Percussionisten und einen Pianisten gelang ihr ein schöner Mix aus portugiesischer Fado-Traurigkeit und westafrikanischer Lebensfreude. Oft ging ein balladenhaft bedächtig und nur mit Rainstick oder Klanghölzern begleiteter, eher verträumter Songs in ein quirliges Rhythmusfeuerwerk über, vor allem wenn der Mann an den Trommeln sein Cajon einsetzte und der "Kiste" tief grollenden und heiter schnarrende Laute entlockte.
Wenn dann der Pianist mal aus dem Gitarrenklangkokon ausbracht und wirklich hörbar wurde, dann erinnerten die angejazzten Akkorde und Soli gleich an eine - wenn auch gemäßigte - Art des Latin Jazz. Es war also nicht nur Morna, nicht nur lapverdischer "Blues", was die Besucher der Brotfabrik zu hören bekamen. Auf alle Fälle war es ein sehr sympathischer Vortrag.