„Kopf im Kopf. Bauskulptur und Skulptur“ Am 29. Januar wurde im Haus am Dom eine retrospektive Ausstellung mit zwanzig Skulpturen der Frankfurter Künstlerin Inge Hagner eröffnet mit dem Titel „Kopf im Kopf“. Das Haus am Dom (Domstraße 3) lädt nun zu einer Sonderführung mit Inge Hagner am Montag, 16. Februar, ein. Los geht es um 19 Uhr, anschließend besteht bei einem Glas Wein Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch mit der Künstlerin. Aus langer Verbundenheit mit ihr hat der Jazzpianist Bob Degen seinen Auftritt für diesen Abend zugesagt.
Inge Hagner ist den Frankfurtern durch ihren Brunnen in der Fressgass' bekannt. Ein weiterer Brunnen von ihr steht in der Bolongarostraße in Höchst. Ebenfalls von ihr stammen die künstlerisch gestalteten Wände, Trennwände und das Kupferfries in der Jahrhunderthalle Höchst. Außerdem hat sie die Matthias-Kirche in der Nordweststadt ausgestaltet. Darüber hinaus finden sich mehr als dreißig Werke von ihr in der Rhein-Main-Region, etwa der „Lampenbaum“ für das Bürgerhaus in Butzbach, die Triton-Brunnenanlage in Bad Nauheim und weitere Brunnenanlagen in Dietzenbach, Köppern, Mühlheim und Oberroden sowie zahlreiche Plastiken in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Bürgerhäusern der Region.
Die am 10. September 1936 in Frankfurt geborene und bei dem Kupferschmied und Schriftsteller Georg Glaser in Paris ausgebildete Bildhauerin hat in den 1960-er bis 1990-er Jahren für die verschiedensten Orte der Rhein-Main-Region Kunstwerke im öffentlichen Raum geschaffen. Sie lässt sich allerdings nicht allein auf den Aspekt „Kunst am Bau“ reduzieren, wie die Ausstellung im Haus am Dom eindrucksvoll zeigt. Vorbilder von Inge Hagners Skulpturen sind Menschen, die „durch ihr Leben und ihre Seele“ gingen. Menschen wie „Albert“ (Albert Mangelsdorff), „Petrucciani“, der kleinwüchsige Jazz-Pianist Michel Petrucciani, den sie in Montreux kennenlernte, oder „Ray“ (Ray Charles). Andere Figuren tragen Titel wie „Evolution“, „Schulterschluss“ oder „Alles wird gut“. Ihr Liebling ist aber zweifelsohne die Skulptur der Jazzlegende Albert Mangelsdorff. Nicht als realistisches Abbild des Musikers, sondern als Darstellung seines Wesens ist ihre Interpretation zu verstehen. Einmal durch Horst Lippmann und Fritz Rau in die Jazzszene eingeführt, gehört der Jazz bis heute zu Hagners Leben.
Die Ausstellung im Haus am Dom ist bis zum 27. März zu sehen. Sie ist in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt entstanden. Die Sonderführung am Montag ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.