RAF-Terroristin kommt frei

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red /

Nach 21 Jahren Haft kommt die ehemalige RAF-Terroristin Eva Haule frei. Das Oberlandesgericht Frankfurt entschied, den Rest ihrer Strafe zur Bewährung auszusetzen.
Die heute 53-Jährige war im April 1994 wegen dreifachen Mordes um Zusammenhang mit dem Bombenanschlag am 8. August 1985 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Zuletzt saß sie im Berliner Frauengefängnis Neukölln ein, wo sie Freigängerin war.
Schon 1988 war Eva Haule vom Oberlandesgericht Stuttgart zu 15 Jahren Haft wegen eines versuchten Sprengstoffanschlags auf eine NATO-Militärschule in Oberammergau rechtskräftig verurteilt worden.
Nachdem Brigitte Mohnhaupt im März dieses Jahres aus der Haft entlassen wurde, ist Eva Haule die zweite Ex-Terroristin, die in diesem Jahr wieder in Freiheit entlassen wird. Noch im Jahr dieses Jahres hatte Bundespräsident Horst Köhler ein Gnadengesuch des ehemaligen Terroristen Christian Klar abgelehnt. Seine Entlassung ist frühestens im Januar 2009 möglich.
Die Die Bewährung wird zu, 21. August wirksam und ist auf fünf Jahre festgesetzt. Außerdem erhielt Eva Haule einen Bewährungshelfer.
Das ehemalige RAF-Mitglied war zwei Mal vom zuständigen Senat angehört worden und dann zu der Überzeugung gelangt, dass von Haule keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit ausgehe. Eva Haule habe überzeugend klargemacht, Gewalt in Form des „bewaffneten Kampfes“ sei nicht mehr als geeignetes Mittel zur Erreichung politischer Ziele anzusehen.
Das Gericht war in seinem Urteil von 1994 zu der Überzeugung gekommen, dass Haule bei dem Attentat auf die Rhein-Main-Airbase verübt hatte. Eine Nacht davor wurde der US-Soldat Eward Pimental in einem Wald nahe Wiesbaden ermordet worden, um an seinen Ausweis zu kommen. Dadurch konnten die Terroristen dann mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug auf die Airbase am Flughafen gelangen. Bei der Explosion waren seinerzeit ein US-Soldat und eine amerikanische Zivilangestellte um Leben gekommen, zwei Menschen wurden lebensgefährlich, 23 weitere schwer verletzt. Der Sachschaden belief sich auf etwa eine Million D-Mark.
Damals hatten sich die RAF und die französische Terror-Organisation „Action Direct“ bekannt.

Text: JS, Foto: Wikipedia


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