Aktivisten des Netzwerks „Attac“ protestierten am Donnerstag vor der Deutschen Bank. Unter dem Motto „Schwarze Zahlen durch dunkle Geschäfte“ prangerten sie die Geschäftspolitik des Instituts an.
Philippa Brühl /
„Ich finanziere Waffen und Kriege. Ich bin Deutsche-Bank Aktionär“. Mit solchen Parolen wurden die Aktionäre der Deutschen Bank heute Vormittag bei der Hauptversammlung konfrontiert. Die Globalisierungskritiker hielten Papp-Sprechblasen über die Köpfe der Teilnehmer mit Aufschriften wie Im Krisenfall zahlst Du. Ich bin Deutsche-Bank-Aktionär". Bis ins Innere des Instituts drangen die Globalisierungskritiker mit ihren Plakaten vor. "Im Jahr drei nach der Lehmann-Pleite ist die Deutsche Bank größer als zuvor, ihre Macht ist ungebrochen, ihr Einfluss auf dei Politik ungeheuer", so Jutta Sundermann, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis. "Keine Bank in Deutschland hat so viele Niederlassungen in Schattenfinanzplätzen, keine andere macht so viele Geschäfte mit der Atomindustrie." Die Aktion war eingebettet in die Attac-Kampagne „ Krötenwanderung jetzt! Bank wechseln, Politik verändern!“ Die Bürger werden damit aufgerufen, Großbanken wie der Deutschen Bank und Töchtern wie der Postbank den Rücken zu kehren. „Als Kontoinhaber wechseln wir zu Banken, die stabil sind, ethisch handeln und transparent wirtschaften“, sagt Jutta Sundermann, Initiatorin der Bankwechsel-Kampagne. „ Wir machen Druck auf die Regierung und zeigen unsere Wut.“ Die Finanzkrise von 2008 sei für einige EU-Länder in einer Schuldenkrise gemündet. Für Attac gehe es um die Banken, die ihre Vorteile sichern wollen, während Millionen von Menschen auf der Strecke blieben. „ Die Politik hat versagt“, so Max Bank vom Attac-Koordinierungskreis. Die Attac-Mitglieder wollen auch weiterhin gegen Großbanken demonstrieren, sagt Jutta Sundermann: „Heute und morgen, nicht nur bei Hauptversammlungen.“