Der Bestand der Rothalsstrauße in freier Natur ist stark gefährdet. Seit vergangener Woche gibt es aber vier junge Rothalsstrauße im Opel-Zoo, wo man versuchen wird, die Tiere zu züchten.
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Strauße an sich sind in Afrika keine Seltenheit, nur der Rothalsstrauß – erkennbar an dem weißen Federring der Hähne am Übergang vom Federkleid zum Hals – ist in seinem Bestand in den Wüsten und Halbwüsten der Sahelzone stark gefährdet. Früher traf man das Tier in achtzehn afrikanischen Ländern an, heute nur noch in Gebieten von Wiederansiedlungsprojekten in Naturparks in Marokko und Tunesien. Man könnte auch nach Kronberg in den Opel-Zoo fahren, wo seit vergangener Woche es sich vier Exemplare, die aus Hannover kommen, versuchen in ihrem neuen Gehege gemütlich zu machen.
Strauße sind die größten Vögel; Hähne können 2,50 m groß und 150 kg schwer werden. Auf der Flucht erreichen Strauße eine Schrittlänge von 3,5 m und Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometer pro Stunde. Sie ernähren sich mit Körnern, Gräsern, Kräutern und Früchten hauptsächlich pflanzlich, fressen aber auch Insekten und kleine Wirbeltiere wie Eidechsen. Normalerweise leben sie in lockeren größeren Verbänden zusammen. In der Brutzeit besteht eine Gruppe aus einem Hahn mit mehreren Hennen. Alle Hennen legen ihre Eier in ein gemeinsames Nest. Das Brüten übernehmen dann der Hahn und seine Haupthenne.
Genau das soll auch bei den im Opel-Zoo lebenden Straußen gelingen, Der Zoo möchte weiterhin bei neuen Tierarten möglichst solche zeigen, die in ihrem Bestand bedroht sind und für die es ein so genanntes Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gibt, das die Nachzuchten koordiniert. Im Falle der Strauße wird dieses EEP im Zoo Hannover geführt. In Zukunft ist auch vorstellbar, dass Hennen im Opel-Zoo gehalten werden und die Nachkommen dann in Wiederauswilderungsprojekte im Freiland abgegeben werden.
Derzeit müssen sich die jungen Straußenhähne noch einleben, sie sind aber bereits in einem Vorgehege ihres eigentlichen Geheges zu sehen, in dem sie dann mit den Löffelhunden vergesellschaftet sind.
Übrigens: Hätten Sie gewusst, dass Strauße gar nicht, wie es das Sprichwort besagt, ihren Kopf in den Sand stecken? Das sieht nämlich nur so aus. Wenn der Strauß etwas vom Boden aufhebt, verschwindet sein Kopf im niedrigen Gras oder Luftspiegelungen können dazu führen, dass sein Kopf nicht zu sehen ist. Auch wenn er sich in Gefahrensituationen flach auf das Nest legt, um es zu tarnen, sieht es aus der Entfernung so aus, als stecke der Strauß seinen Kopf in den Sand.