Marc Gläser gewinnt

Ein goldener Nagel für Frankfurt

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Goldene, silberne und bronzene Nägel hagelte es am Wochenende in der Frankfurter Messe. Der Art Directors Club zeichnete die kreativsten Köpfe Deutschlands aus. Auch ein Frankfurter durfte sich freuen.

Judith-Christina Pierau /

Alle gehen nach Berlin. Nicht der ADC, der Art Directors Club Deutschland, der sein Festival vor zwei Jahren aus der Hauptstadt nach Frankfurt verlegt hat. Über 9000 Ausstellungsstücke aus den Bereichen Design, Digitale Medien, Editorial, Werbung, Text, Fotografie und Funk wurden präsentiert, 15 goldene, 73 silberne, 131 bronzene Nägel sowie 237 Auszeichnungen wurden vergeben, zahlreiche Vorträge gehalten und ausgelassen im Nusoul, Hafen2 und in der Messehallte 5 gefeiert. Abräumer des Abends war die Werbeagentur „Jung von Matt“ aus Hamburg. Aber auch ein Frankfurter durfte sich zu den glücklichen Gewinnern zählen: Marc Gläser von „Group.IE“ bekam einen goldenen Nagel für seinen Ferrari-Kurzfilm überreicht. ADC Vorstandssprecher Jochen Rädeker zieht Bilanz: „Gute Ideen können sich in unterschiedlichen Kommunikationskanälen durchsetzen. Daher stehen Projekte mit einem integrierten Ansatz auch ganz oben im Ranking.“

Und natürlich wurde auch der Nachwuchs geehrt. Über 2200 Exponate von Studenten kreativer Fachrichtungen sowie Junioren aus Agenturen und Unternehmen gingen ins Rennen um die ersten Junior ADC Nägel in der Geschichte des Clubs. Das Ergebnis: 7 goldene, 24 silberne und 36 bronzene Nägel sowie 54 Auszeichnungen.

Auf den Junior Awards am Freitag in Offenbach wurden wieder die traditionellen ADC Junior Titel verliehen. Über die Auszeichnung „ADC Junior des Jahres“ durfte sich dann auch Frankfurt freuen. Eva Stetefeld von Ogilvy gewann diesen Titel mit ihrer „Initiative Money for Music / Kopiert ruhig weiter“ für das Rolling Stone-Magazin. „Der Junior ADC ist der wichtigste Kreativwettbewerb für den Nachwuchs in Deutschland“, sagt Stephan Vogel, der die ADC Junior Days verantwortet und dem Nachwuchswettbewerb vorsitzt. „Wer hier gewinnt muss einen hohen konzeptionellen und exekutionellen Standard erreichen. Wir haben in diesem Jahr viele überraschende und innovative Arbeiten gesehen – selbst aus Bereichen, in denen keine Innovation mehr möglich schien wie in der Fotografie.” Auch die Frankfurter European School of Design konnte zwei Nägel für ein KreativLazarett und eine Blackberry-Kampagne ergattern. Ihr Leiter Detlef Wildermuth sagt stolz: „Damit ist sie in diesem Wettbewerb erfolgreichste Kreativ-Schule in Hessen und RheinMain.“


Und was gab es sonst noch auf dem 4-tägigen Kongress mit dem Motto „Ideen.Durchsetzen“?

Chuck Porter, Jury Vorsitzender des ADC Chef der Agentur Porter & Bogusky, eine Ikone der Agenturszene, eröffnete mit lockeren Sprüchen unter dem Slogan „Why I like Award Shows (Aside from the drinking)“ den ADC. Neue Aspekte sprach er zwar nicht an – der Auftakt war allerdings unterhaltsam.

Schwieriger hatte es Scott Woods von Facebook Deutschland. In wenigen Worten stellte er die vor kurzem gelaunchte Seite facebook-studio.com vor. Hier haben Kreative und Agenturen die Möglichkeit Kampagnen hochzuladen. Für die Anwesenden nichts Neues und auch die von Woods als Paradebeispiel für erfolgreiche Kampagnen vorgestellten Facebook-Seiten sind in Fachkreisen bereits bekannt. Die kritischen Fragen im Anschluss des Vortrags waren vorhersehbar. Auf die Frage „Wieviel ist Facebook wert“ antwortete er, dass er das nicht wisse. Von einem Commerical Director hätte man mehr erwartet.

Die klassischen Medien TV, Print und Funk dominierten die Ausstellungshalle. Der gerade für die Werbung essentielle Bereich „Social Media“ wurde mit nur wenigen Kampagnen am Rande repräsentiert.

Nicht gerade der beste Jahrgang, hört man die Kreativbranche während der ADC Tage klagen. Eine Arbeit stach allerdings positiv heraus: Die Agentur Jung von Matt präsentierte „safe as .wwf“, ein nicht druckbares Dateiformat zum Umweltschutz.

Überdenken sollten sich die Macher des ADC die Öffnungszeiten der Ausstellung. Lediglich bis 16:00 war die Ausstellung täglich geöffnet – in Anbetracht der Tatsache der vielen Abendveranstaltungen für manch einen zu kurz.

95 Euro durfte man für die Eintrittskarte zur Aftershowparty berappen – dafür erhielt man einen Markt aus Getränkepromotion-Bars und eine fragliche Musikzusammenstellung. „Draußen ist das neue Drinnen“ wäre ein passendes Motto gewesen, denn genetzwerkt wurde vor der Halle.


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