In der Elbestraße vereint Faruk Sketty allerlei Ungewöhnliches. Unter der Devise "Drei in Eins" kann bei ihm der Hunger gestillt, gechillt und - ganz nebenbei - das äußere Erscheinungsbild aufgehübscht werden.
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Mit drei schönen Dingen im Leben – Kartoffeln, Cocktails und Kosmetik – beschäftigen sich Faruk Sketty und seine Schwester Thuweba Anthes im Livity. Seit knapp einem Jahr betreiben sie ihr Restaurant mit Cocktailbar und Beautysalon in der Elbestraße und sind begeistert von der Resonanz. „Es läuft viel besser als erwartet“, meint Sketty. „Die Leute kommen hierher und fühlen sich auf Anhieb wohl.“ Dabei ist das Konzept eher durch Zufall entstanden. „Ich bin seit 26 Jahren in der Gastronomie tätig“, erzählt Faruk Sketty. „Meine Schwester hat auch in Restaurants gearbeitet bis sie sich auf Kosmetik spezialisiert hat.“
Am Anfang stand nur der Wunsch nach Selbstständigkeit und einem eigenen Laden. Die Geschwister machten sich zunächst auf die Suche nach einer geeigneten Location und liefen zufällig am leerstehenden Geschäft im Bahnhofsviertel vorbei. „Es hat uns sofort gefallen und da haben wir dann auch zugeschlagen“, erklärt Sketty. „Dann haben wir uns erst überlegt, was wir machen wollen. Und weil ich koche und Barkeeper bin und meine Schwester Kosmetikerin ist, haben wir einfach alles zusammengeworfen.“ Ein Konzept, das auf den ersten Blick ungewöhnlich klingt, aber immer besser aufgeht. „Natürlich mussten unsere Kunden sich erst mal daran gewöhnen, aber jetzt nutzen viele die Kombi-Angebote von einer Behandlung und einem Cocktail. Oder Frauen bekommen eine Maniküre, während die Männer beim Warten etwas Essen.“
Was das Essen angeht, ist die Spezialität des Livitys Ofenkartoffel. Zur Auswahl stehen 14 Zubereitungsarten. Immer dabei ist die hausgemachte Kräutercreme, ergänzt wird sie durch verschiedene Fleisch- und Fischsorten, Gemüse oder Käse. „Als wir das Lokal gemietet hatten, haben wir uns erst mal im Bahnhofsviertel umgeschaut“, erzählt Faruk Sketty. „Hier gab es schon alles zu essen, was man sich vorstellen kann – außer Ofenkartoffeln.“ Und zusammen mit Salaten bilden diese jetzt die Speisekarte des Livitys. „Unsere Gäste sind vor allem Frauen“, meint der Koch mit einem Blick auf die Speisekarte. „Die ernähren sich wohl lieber gesund als Männer. Außerdem ist es für sie so Sex-and-the-City-mäßig hierher zu kommen, Cocktails zu trinken und sich behandeln zu lassen.“ Auch für die vielen Geschäftsleute in der Umgebung des Bahnhofsviertels sei das drei in eins Angebot im Livity ideal. „Wer nur eine kurze Mittagspause hat, kann sich hier die Nägel machen lassen und auch noch etwas essen“, erklärt Thuweba Anthes. Natürlich macht sie nicht nur Kunstnägel. Auch Augenbrauenzupfen hat sie im Angebot, ebenso wie Gesichtsbehandlungen, Waxing, Permanent Make-Up und Fußpflege. Durch die steigende Nachfrage will sie bald schon weitere Behandlungen dazu nehmen.
Obwohl die Geschwister sich bei ihrer Standortwahl noch keine Gedanken um das Bahnhofsviertel gemacht haben, sind sie dort sehr zufrieden. „Natürlich sehen wir auch mal Junkies oder Betrunkene vor unserem Laden“, meint Faruk Sketty. „Aber die behandeln wir ganz normal und es gab auch noch nie Probleme.“ Auch ihre Kunden lassen sich von der Lage nicht abschrecken, ganz im Gegenteil. „Das Bahnhofsviertel ist in. Es gibt immer mehr Bars und Restaurants und abends ist hier richtig viel los“, meint der Barkeeper.
Die Stimmung – sowohl im Laden als auch im Rest des Viertels – sei gut. „Hier kommen auf jeden Fall ganz viele Kulturen zusammen, aber gerade deswegen herrscht auch mehr Offenheit“, erklärt Thuweba Anthes. Die Geschwister freuen sich daher auch auf die Bahnhofsviertelnacht, wo sie Maniküren anbieten und selbst Cocktails gemixt werden können. „Unser beliebtester Cocktail hat den afrikanischen Namen Hakuna Matata“, verrät Faruk Sketty. „Das heißt ‚Ohne Sorgen‘ und vielleicht kommen auch gerade deshalb viele hierher.“