Der Landtagswahlkampf hat gerade erst begonnen, da ist die Partei "Die Linke" schon ihren Spitzenkandidaten los. Peter Metz, der vor zwei Wochen auf Platz 1 der Landesliste gewählt wurde, hat seinen Rücktritt erklärt. "Gern hätte ich dafür auf Platz 1 der Landesliste gekämpft. Jetzt kann ich diesem Ziel am besten dienen, wenn ich die Aufgabe an Euch zurückgebe", schreibt Metz in seiner Verzichtserklärung an die Genossen.
Die Wahl des Spitzenkandidaten kam für die Parteiführung selbst überraschend - sie hatte ursprünglich sozialdemokratisch geprägten einstigen Gewerkschaftfunktionär Dieter Hooge favorisiert, Hooge erhielt jedoch nicht genügend Stimmen. Peter Metz hingegen dürfte auch dem Bundes-Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine ein Dorn im Auge gewesen sein: eine Regierungsbeteiligung mit der SPD schloss Metz nämlich kategorisch aus. Zudem wurde auch innerhalb der Partei seine langjährige Zugehörigkeit zur DKP kritisiert, einer kommunistischen Partei, der Metz bis 1996 angehörte.
" In den letzten Tagen habe ich den Eindruck gewonnen, dass an mir und meiner politischen Vergangenheit die gemeinsame Handlungsfähigkeit unseres Landesverbandes eher gefährdet als gestärkt wird", so Metz. Aus der Parteispitze hieß es einvernehmlich, man habe keinen Druck auf Metz ausgeübt. "Es ist eine Entscheidung, die wir respektieren und die er in eigener Verantwortung getroffen hat", sagte Lafontaine dem Berliner Tagesspiegel. Laut der Zeitung hat es aber in den vergangenen Tagen mehrere Gespräche zwischen Metz und der Parteiführung in Berlin gegeben. Der Marburger Politiker will sich weiter im Wahlkampf der Linken engagieren und für ein Direktmandat in seinem Kreis kämpfen. Am kommenden Wochenende will der Landesverband in Bad Homburg seine Listenwahl fortsetzen, die beim letzten Parteitag nicht vollständig abgeschlossen werden konnte. Dann wird man sich auch auf die Suche nach einem neuen Spitzenkandidaten machen müssen - Dieter Hooge jedenfalls will nach seinem Wahldebakel nicht mehr. Der Verzicht Metz' könnte aber ganz schlicht taktische Gründe haben: am Samstag sollen die Delegierten noch einmal über die dann endgültige gesamt abstimmen. Ohne Metz dürften die Chancen gut stehen, dass es für die erst kürzlich gegründeten Landesgruppe der Linken keine bösen Überraschungen mehr gibt.