Die Polizei hat die Kriminalstatistik für 2011 vorgelegt. Insgesamt ist die Anzahl der Delikte in der Stadt um 2,2 Prozent gestiegen. Aber die Beamten hadern mit der Repräsentativität der Zahlen.
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109.678 Fälle hatte die Frankfurter Polizei 2011 zu bearbeiten. Ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr (107.356). Den höchsten Anstieg verzeichnete die Polizei im Bereich des Aufenthaltsgesetzes. Ein Plus von 1.495 Fällen oder 13,7 Prozent. Das Fälschen von Karten (etwa Kredit-) nahm um ganze 138 Prozent zu. Allerdings entspricht das nur einer Zunahme von 166 Fällen. Am häufigsten rückten die Beamten wegen Diebstahls aus (40.443 Mal). Sexualdelikte stellen mit einem Gesamtanteil von 0,6 Prozent das Schlusslicht der Statistik. Mehr als 70 Prozent aller Straftaten wurden von Männern begangen. Aufgeklärt wurden 59,5 Prozent der Straftaten, was knapp über dem hessischen Durchschnitt (58,5 Prozent)liegt. Pro 100.000 Einwohner Frankfurts wurden 16.137 Straftaten begangen (2010: 15.977). Diese Häufigkeitszahl hat der Mainmetropole in den vergangenen Jahren oft den weniger populären Spitznamen „Hauptstadt des Verbrechens“ eingebracht.
Die Polizei sieht die Statistik jedoch kritisch. Vor allen Dingen deshalb, weil mit dem Frankfurter Flughafen und dem Hauptbahnhof zentrale Verkehrsknotenpunkte in der Stadt liegen. An solchen gebe es eben auch mehr Verbrechen, die aber eben nicht oder kaum von Einheimischen begangen würden. Hinzu kämen Autobahnkreuze, an denen oft Verkehrskontrollen durchgeführt würden. Die Zahl der Berufspendler und die Besucher zahlreicher Messen würden in der Statistik ebenfalls nicht berücksichtigt. So gefährlich, wie es die nackten Zahlen andeuten, sei die Stadt nicht, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Eine Umfrage des Instituts für Psychologie in Greifswald beweise dies. Demnach fühlen sich etwa 85 Prozent der Frankfurter tagsüber und knapp 71 Prozents nachts in ihrer Stadt sicher. „Hieran weiter zu arbeiten, bleibt Aufgabe aller Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main“, schließt die Kriminalstatistik 2011.