Lara Julie Scharf klettert seit sie 14 ist. Viele Wettkämpfe hat sie sehr erfolgreich bestritten und sie gibt Kletterkurse in Frankfurt. Wir haben mit ihr gesprochen und gefragt, warum derzeit alle klettern und worauf man unbedingt achten sollte.
Miriam Mandryk /
Lara, du selbst kletterst seit deinem 14. Lebensjahr. Warum glaubst du, wird das Klettern in Frankfurt gerade zum Hype?
Ich glaube, dass das Interesse an Extremsportarten im Allgemeinen zunimmt. Außerdem wollen viele Leute raus und „zurück zur Natur“, gerade die, die in Städten leben. Und Klettern ist eben der beste Sport, um Naturerlebnis und Abendteuer miteinander zu verbinden. Und warum das Klettern derzeit in Frankfurt zum Hype wird, liegt glaube ich einerseits daran, dass es in vielen anderen Städten schon seit langem boomt. Außerdem erfordert das Klettern einen gewissen Typ Mensch: risikobereit, draufgängerisch mit Lust auf Nervenkitzel. Davon gibt es hier in Frankfurt glaube ich viele. Außerdem gilt Frankfurt als eher anonym, oberflächlich und einzelkämpferisch im Umgang mit Fremden. Das ist glaube ich auch ein Grund. Denn in Kletterhallen kann man sich locker und unbedarft bewegen, die Atmosphäre ist entspannt, man knüpft schnell Kontakte. Das ist der perfekte Ausgleich zum Alltag. Außerdem ist Klettern als Teambuilding-Maßnahme sehr beliebt, da man sich auf seinen Kletterpartner einlassen und ihm vertrauen muss. Warum sollte man mit dem Klettern anfangen? Oh, dafür gibt es tausend gute Gründe! Klettern ist ein sehr anfängerfreundlicher Sport. Schnelle Fortschritte und Erfolge pushen, sind gut für Psyche und Selbstbewusstsein. Man überwindet Ängste und sammelt Grenzerfahrungen, lernt, zu vertrauen. Klettern hilft beim Abschalten, denn es erfordert Konzentration auf den eigenen Körper, Geschick und Taktik. Daher wirkt es sich bei Zwangs- und Angststörungen, Depressionen und Burnout positiv aus und wird häufig als therapeutische Maßnahme eingesetzt. Außerdem wird – ähnlich wie beim schwimmen – der gesamte Körper beansprucht. Anfänger und Fortgeschrittene können problemlos gemeinsam klettern und Konkurrenz spielt – außer bei Wettkämpfen – keine Rolle. Stattdessen steht die Motivation des Partners im Vordergrund. Also beim Klettern tut man Körper und Geist einfach viel Gutes. Wann und wie fängt man am besten an zu klettern?
Jederzeit und in jedem Alter! Am besten nimmt man erst mal Kontakt zu ausgebildeten Trainern oder dem DAV auf, um sich zu informieren. Bei einem Schnupperkurs in der Kletterhalle kann man das Equipment leihen und sich erst mal, unter Aufsicht und gesichert von einem erfahrenen Trainer, an der Wand ausprobieren. Wenn es einem gefällt, sollte man einen Kurs belegen, in dem man das Sichern lernt, damit man dann auch auf eigene Faust mit einem Partner klettern kann.
Deine Tipps, um typische Anfängerfehler zu vermeiden? Gerade am Anfang ist es sehr hilfreich, guten Kletterern zuzuschauen und einfach nachzufragen. Gute Kletterer erkennt man an ihren fließenden, fast tanzenden Bewegungen in der Wand. Wenn man sich selbst Equipment zulegen möchte, sollte man sich im Fachhandel beraten lassen und die Sachen auch dort kaufen und keinesfalls einfach irgendetwas im Internet bestellen. Denn im Notfall hängt vielleicht dein Leben an dieser Ausrüstung!
Lara Julie Scharf bietet in der T-Hall und der Kletterhalle des Deutschen Alpenvereins Einzel- und Gruppenkletterkurse mit professioneller Anleitung für Jedermann! Kontaktdakten und Infos zur Kursbuchung finden Sie auf ihrer Website www.kletterkurse-frankfurt.de
Mehr Informationen, Tipps, Tricks und Kontakte rund ums Klettern in Frankfurt, gibt's in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT (13/2013), die ab sofort am Kiosk (1,80 Euro) und im App-Store (1,79 Euro) erhältlich ist!