Kind vor ICE gestoßen

Tatverdächtiger kommt in Psychatrie

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Der Mann, der Ende Juli einen achtjährigen Jungen vor einen ICE gestoßen haben soll, saß bisher in Untersuchungshaft. Nun liegt ein Gutachten vor. Demzufolge leidet der Mann an einer „paranoiden Schizophrenie“.

Elena Zompi /

Wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am gestrigen Donnerstag mitteilte, kommt der Mann, der am Frankfurter Hauptbahnhof einen achtjährigen Jungen vor einen Zug gestoßen haben soll, in ein psychiatrisches Krankenhaus. Dem Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen zufolge, leidet der Tatverdächtige an einer Erkrankung aus dem schizophrenen Spektrum, am ehesten an einer „paranoiden Schizophrenie“. Diese soll laut dem Gutachter zur Tatzeit in akuter Form vorgelegen haben und kausal in Zusammenhang mit der Tat gestanden haben. Daher „sei zumindest von einer erheblich verminderten Einsichts- und Steuerungsfähigkeit des Beschuldigten bei Tatbegehung auszugehen.“ Da von dem Verdächtigen weiterhin eine hohe Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe, sei die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus erforderlich. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Mordes und des versuchten Mordes dauern unabhängig davon an, so Niesen.

Der 40-jährige Beschuldigte hatte am 29. Juli eine Mutter und ihren achtjährigen Sohn vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Der gerade einfahrende ICE überrollte das Kind, das noch am Unfallort seinen Verletzungen erlag. Die Mutter hatte sich im letzten Moment auf einen schmalen Fußweg zwischen zwei Gleisen retten können. Schnell gab es Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Mannes. Im Laufe der Ermittlungen wurde bekannt, dass sich der Mann in psychiatrischer Behandlung befand und polizeilich in der Schweiz gesucht wurde, da er seine Nachbarin mit einem Messer bedroht hatte. Am Donnerstag vor der Tat sperrte der Mann seine Ehefrau und die drei gemeinsamen Kleinkinder im Alter von ein, drei und vier Jahren sowie eine Nachbarin in ihren Wohnungen in Wädenswil ein. Die Angehörigen sagten übereinstimmend aus, davon überrascht gewesen zu sein, da dieses Verhalten für den Mann untypisch sei.


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