So langsam wird es zur Gewohnheit, dass wochenends in Frankfurt ein Haus besetzt wird. Dieses Mal traf es ein leerstehendes Bürogebäude im Westend, das die Gruppe „IGL éclat“ für wenige Stunden bezog.
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Sie wollten Leben in die Bude bringen. So stand es auch auf dem Plakat, dass die Aktivisten der „Initiative für gemeinsames Leben“ (IGL) gestaltet hatten: „Lachen statt Leer, Musik statt Maloche“. Und passend dazu stimmte eine junge Frau einige Lieder auf ihrer mitgebrachten Gitarre an. Für knapp drei Stunden besetzten nach eigenen Angaben rund 150 Personen, nach Augenzeugenberichten eher um die 30 das Bürogebäude in der Kleinen Wiesenau 1 im Westend. Eine Solidaritätsaktion mit dem Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI); eine Aufforderung, den Leerstand der Stadt, der lediglich der Spekulation mit Immobilien geschuldet sei, nutzbar zu machen; ein Appell für mehr bezahlbaren Wohnraum. Mehr als zwei Millionen Quadratmeter betrage der Leerstand in Frankfurt bereits. „Das ist ein Éclat“, heißt es aus der IGL.
Das Gebäude wurde friedlich geräumt, nachdem ein Vertreter des Eigentümers und die Polizei dies gefordert hatten. In einer spontanen Demonstration zur Bockenheimer Warte verliehen die Aktivisten ihrem Unmut weiter Ausdruck. Sie vereinten sich mit einer Demonstration der IvI-Sympathisanten, die etwa 30 Menschen umfasste. Zu Zwischenfällen kam es nicht.