Seit Jahren ist es ein Traum über den viel geredet wird: der Umzug der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) aufs Hafengelände der Stadt. Derzeit findet die künstlerische Ausbildung und Forschung noch am Isenburger Schloss statt - die Gebäude dort sind aber mittlerweile viel zu klein für den ambitionierten Betrieb geworden. Auf dem Neujahrsempfang der Hochschule am gestrigen Abend dämpfte Staatsminister Stefan Grüttner (CDU) jedoch die Hoffnungen, dass ein Umzug in greifbarer Nähe ist. "Es sind noch einige Fragen zu klären", so Grüttner. Insbesondere seien die anvisierten Kosten von 70 bis 100 Millionen Euro nicht allein aus dem Etat für Hochschulbau zu stemmen. Zudem müsse die Stadt Offenbach ihre Kostenkalkulation für den Kauf des Geländes überdenken. HfG-Präsident Bernd Kracke erhofft sich deswegen auch Hilfe von Stiftungen und Privatpersonen. Als hoffnungsvolles Zeichen wertete Kracke dabei das Engagement der Marschner-Stiftung, die jüngst eine Professur stiftete - der Kontakt kam dabei über die Stiftung Polytechnische Gesellschaft zustand, die nach Statut selbst nur in Frankfurt tätig werden darf. Gleichwohl will Kracke auch über die Stadtgrenzen Offenbachs hinaus für seine Sache werben. Regierungsvertreter Grüttner hingegen fand auch versöhnliche Worte: "Ich bin hoffnungsvoll, dass sich die offenen Fragen in Bälde lösen lassen." Fest steht aber bislang nur: die Diskussion um den Umzug aufs Hafengelände wird Stadt und Hochschule bis zum Ende dieser noch jungen Dekade begleiten.