Die Deutsche Bahn macht auf öko: Ab 2014 kommt der Saft für zunächst jeden dritten Zug aus Wasserkraft. Einen Vertrag über Strom im Wert von 1,3 Milliarden Euro hat die Bahn am Montag mit RWE unterzeichnet.
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Auch die Bahn muss sich umstellen: Im Zuge der Energiewende sollen künftig immer mehr Fernverkehrszüge auf der Basis erneuerbarer Energien rollen. Deshalb schloss die DB am Montag in Frankfurt einen Vertrag mit dem Energieriesen RWE, der die Bahn künftig mit Ökostrom im Wert von 1,3 Milliarden Euro versorgen soll. Der Strom kommt aus Wasserkraft, zwischen 2014 und 2028 fährt jeder dritte Zug mit Saft aus 14 Wasserkraftwerken. Bahnchef Rüdiger Grube bezeichnet die Entwicklung beim größten Stromverbraucher Deutschlands als „Meilenstein in Sachen klimaneutraler und umweltfreundlicher Bahn.“ Umweltschützer sehen das anders: So kritisiert Greenpeace, dass die Bahn weiter an Atom- und Kohlekraft festhält. Zur Zeit stammen 49 Prozent des Bahn-Stroms aus Braun- und Steinkohle, der Anteil von Atomstrom sank von 22 auf derzeit 14 Prozent – Grund ist die Stilllegung des Meilers Neckarwestheim I, der Strom für das Bahnnetz lieferte und an dem die Deutsche Bahn mit unter einem Prozent beteiligt ist. Auf das Abschalten von Neckarwestheim sei die Bahn vorbereitet gewesen, sagt Grube. Nicht aber auf den Streit um das Kohlekraftwerk Datteln 4, von dem die Bahn einen Teil ihres Stroms bezieht. Der Plan für einen neuen Kraftwerksblock wurde gerichtlich gestoppt. Mit 10,3 Milliarden Kilowattstunden ist die Bahn der größte deutsche Stromverbraucher. Bis 2020 sollen 35 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen, 2050 sollen dann alle Züge mit Strom aus alternativen Energien versorgt werden. Derzeit liegt der Anteil bei 19,8 Prozent.