Auf rund 3,2 Millionen Euro Schadensersatz verklagen Lufthansa, Ryanair und Air Berlin von der Gewerkschaft der Flugsicherung. Wegen Streikandrohungen seien den Airlines die Passagiere ausgeblieben.
ges /
Im August 2011 drohte die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) zweimal mit Streik, weil es in den Gehaltsverhandlungen mit der Deutschen Flugsicherung nicht voran ging. Zur Arbeitsniederlegung kam es indes nicht. Die Parteien einigten sich letztlich doch. Laut eines Berichts der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ficht das drei Fluglinien allerdings nicht an. Die Lufthansa, Ryanair und Air Berlin verklagen die Gewerkschaft, weil die bloße Streikankündigungen bereits zu Umsatzeinbußen geführt hätten. Mögliche Passagiere seien wegen des drohenden Streiks auf andere Verkehrsmittel umgestiegen statt zu fliegen. Den ausgebliebenen Verdienst von rund 3,2 Millionen Euro wollen sie nun von den Nicht-Streikenden haben.
Die Gewerkschaft zeigt sich ob der Forderung empört und sieht das generelle Streikrecht bedroht. Leise äußert sie die Vermutung, dass die Arbeitgeberverbände und deren Vorsitzender, Dr. Dieter Hundt, die Airlines bei ihrer Klage unterstützen würden. Die GdF rechnet damit, dass – „sollte nicht anderweitig Vernunft einkehren“ – der Prozess wohl durch mehrere Instanzen zu klären sein wird.