Zum Abschluss des Premierenmarathons des Schauspiel Frankfurts zeigte Robert Lehniger gestern abend in der Schmidtstraße "Nibelungen", das "Remake eines deutschen Trauerspiels nach Friedrich Hebbel mit Texten von Johannes Schrettle". Das Trauerspiel begann als bespielte Hausinstallation, Schauspieler und Logenschließer führten das Publikum ím losen Tross durch Flure, Treppenhäuser und Keller der alten Lagerhalle. Ein bisschen melancholisch wurde es einem da schon ums Herz, wird doch die Schmidtstraße zum Ende der Spielzeit 08/09 geschlossen. Schon jetzt wird deshalb dort ein "Deutschlandarchiv" errichtet, wie es im Spielzeitmotto heißt, und Lehnigers "Nibelungen" sind ein entschiedener Schritt hierfür. Der junge Regisseur, der hier zuletzt höchst erfolgreich einen "Robinson" inszenierte, interessiert sich offenbar für die großen Stoffe, aus denen unser kollektives Gedächtnis gestrickt ist. Sein "Remake" stattet er so mit einer Metaebene aus, die ums Produzieren von Geschichte und Geschichten, um Original und Kopie kreist. Und spielt so ganz nebenbei doch sehr viel Hebbel, sein gut aufeinander eingespieltes Ensemble verleiht dem alten Text wunderbar Leben. Ein erlebnisreicher, Bilderstarker Abend-