Ohne Markt nix los? Fehlanzeige. Trotz fehlender Stände lockte der Friedberger Platz auch am Freitag rund 300 Leute zum Ausklang der Arbeitswoche an. Die städtische Strategie fruchtet nicht.
jlo /
Das freitägliche Partytreiben am Friedberger Platz sollte ein Ende finden. Das Frankfurter Ordnungsdezernat griff hart durch und verlegte den Markt kurzerhand auf den Mittwoch. Doch damit nicht genug. Anstatt um 20 Uhr sollen die Stände jetzt bereits um 19 Uhr die Schotten dicht machen. Doch wie es sich am vergangenen Wochenende zeigte, tragen die städtischen Maßnahmen keine Früchte. Bereits am Mittwoch tummelte sich auch nach dem Schließen der Stände eine Ansammlung von Menschen auf dem Friedberger Platz, wenn auch kleiner als bisher gesehen. Am Freitag ging es weiter. Rund 300 Partywillige kamen zusammen – mit eigenen Bierkisten, selbst mitgebrachtem Wein und Sekt. „Jetzt fängt es wieder so ruhig und gediegen an wie vor sechs Jahren. Die Leute, denen es in letzter Zeit zu voll war, kommen wieder. Doch auch das wird sich weiterentwickeln und früher oder später wird es wieder richtig voll“, sagt Politrebell und Partyveranstalter Wolff Holtz, der selbst im Nordend lebt. Einzig die Toilettenhäuschen und die aufgestellten Mülltonnen waren weit und breit nicht zu sehen. Und das, obwohl die Anwohner vor allem wegen Müll und Fäkalien auf die Barrikaden gegangen waren. Immerhin war der Chef des Ordnungsamts Jörg Bannach höchstpersönlich vor Ort, um nach dem Rechten zu schauen. „Das verstehe ich nicht. Da räumen sie die Toiletten weg, obwohl angekündigt wurde, dass die Party am Freitag weitergeht“, so Holtz. Da scheint die Strategie von Ordnungsdezernent Volker Stein nicht aufzugehen. „Mit den totalitären Maßnahmen, wie sie jetzt geschehen, wird man nichts erreichen. Die Verlegung auf den Mittwoch war die dümmste Idee. Die Hardcore-Verfechter des freitäglichen Markts lachen sich ins Fäustchen, können sie doch an zwei Tagen Party machen. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln“, sagt Wolff Holtz und hat sogleich eine neue Idee: „Man könnte jeden Freitag auf einem anderen Platz in der Stadt eine Party machen, beispielsweise auf dem Rossmarkt vor dem Südbahnhof und nur noch ein Mal im Monat auf dem Friedberger Platz. Mit diesem Flashmob könnte man die Nordendler entlasten. Mit dieser Lösung könnten alle leben und es wäre eine lustige Alternative.“