Friedberger Platz

Am Freitag war noch lange nicht Schluss

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Es war ein denkwürdiger Freitagabend: Auf dem Friedberger Platz versammelte sich das Partyvolk am Markt – teils wehmütig, teils trinkfreudig wie eh und je. Denn offiziell ist mit der Freitagsparty Schluss.

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Ganz ehrlich: Aus einem beschaulichen Zusammentreffen der Bewohner des Nordends, die sich freitags auf dem Friedberger Platz genüsslich ein Glaserl Wein zum Wochenende gönnen, beherzt in die Wildschweinwurst beißen und den neuesten Klatsch austauschen, ist längst eine Megasause geworden. Das war auch am vergangenen Freitag nicht anders: Die Menschenmassen drängten sich um den Platz. Da mögen die treuen Dauerbesucher dabei gewesen sein, aber auch diejenigen, die mit einer Jetzt-Erst-Recht-Attitüde dem vermeintlich letzten Freitagsmarkt beiwohnen wollten. Längst ist der Markt zum Nebenschauplatz verkommen. Wie sonst ließe sich erklären, dass die Besucher mit Bierkästen oder Kartons mit Proseccoflaschen anrücken und noch Stunden lang zechen und feiern, wenn die Marktstände längst abgebaut sind? Doch dieser neuen Form der Partykultur will die Stadt, besser gesagt das Ordnungsdezernat, nun also den Riegel vorschieben, indem der Markt ab sofort auf mittwochs verlegt wird. Doch das würde vermutlich nur den Ordnungsdezernenten Volker Stein (FDP) glücklich machen, sieht es doch nach einer einfachen Lösung aus. Die meisten Betroffenen jedoch ärgern sich. Die Marktbeschicker befürchten etwa, dass sich der Umsatz mittwochs im Vergleich zum Partyfreitag in Grenzen halten wird. Auch die Anwohner beschweren sich, letztlich fällt damit erstens der Ort weg, an dem man noch schnell Wochenendeinkäufe tätigen konnte und außerdem müsste man einen neuen Ort für ein vorwochenendliches Zusammensein finden. Mit Petitionen sollte die Verlegung des Markttages verhindert werden, doch auch der Ortsbeirat fand kein Gehör beim Ordnungsdezernat. Jetzt wird gar gemunkelt, dass sich die Stadt mit ihrer Vorgehensweise ein Eigentor geschossen hat: Denn es gibt einige Partyfans, die jetzt nicht nur mittwochs, sondern auch freitags am Friedberger Platz feiern wollen. Dann landet der Müll eben auf dem Platz, der Lärm belästigt den ein oder anderen Anwohner und so manche Fäkalien landen dann wieder dekorativ im Vorgarten. Und dass freitags gar keine Marktstände da sind, wen sollte das stören? Den Kasten Bier bringt man ja ohnehin selbst mit.


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