Frankfurter Innenstadt: Schlangen-Zucht aufgedeckt

Letzter Hilferuf der Anakonda

Favorisieren Teilen Teilen

Zunächst war es ein Routineeinsatz. Die Feuerwehr rückte an, um einen Wasserrohrbruch zu beheben. Doch der Anblick, der sie erwartete, war alles andere als alltäglich: zahlreiche lebende und tote Schlangen in einer Wohnung.

tm /

In der Nacht zum Sonntag erreichte die Feuerwehr ein Ruf wegen eines Wasserrohrbruchs. In die Räumen eines Nachtclubs in der Straße Holzgraben lief Wasser hinein.

Was sie in der Wohnung über dem Club erwartete, waren keine menschlichen Bewohner. Nachdem die Feuerwehrmänner die Wohnungstür öffneten, sahen sie im Flur eine fünf Meter lange, tote Anakonda. In der spärlich möblierten Wohnung fanden sie fünf weitere Schlangen, die noch lebten. Teilweise krochen sie frei herum. Bei den Schlangen handelte es sich um zwei Boas, zwei Felsenpythons und einen Hühnerfresser. In einer Plastiktüte fand die Feuerwehr mehrere tote Schlangen.

Der Besitzer der Tiere konnte in der selben Nacht noch ermittelt werden und kam direkt zur Wohnung. Es handelt sich um einen 42 Jahre alten Mann. Der bewahrte nicht nur Tiere in der Wohnung auf. In einem Lagerraum im Innenhof des Gebäudes fand man weitere Schlangen. In Kunststoffboxen bewahrte er 25 Boas und eine Python. Nach Angaben eines Spezialisten sind diese teilweise in desolatem Zustand. In mehreren Styroporboxen fand man zahlreiche verwesende Schlangenkadaver.

Mitarbeiter des Veterinäramtes begutachteten die Tiere. Sie wurden im Zoo untergebracht und werden nun wieder aufgepäppelt. Gegen den "Züchter" wird nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Er habe sich uneinsichtig gezeigt und meinte, die Haltung der Tiere sei artgerecht gewesen, so die Polizei. Zu dem Rohrbruch sei es möglicherweise durch die Anakonda gekommen. Die Polizei mutmaßt, es sei vielleicht der letzte Hilferuf des Tiers gewesen.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige