Am 30. März wuchs der Frankfurter Zoo um Erdferkelbaby Lotte. Die erste Nachzucht nach fünf Jahren kann ab sofort im Grzimekhaus bestaunt werden.
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Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch ist sehr stolz in diesen Tagen. Der Erdferkelnachwuchs Lotte traut sich das erste Mal, mit Mutter Ermine eine Erkundungstour der Schauanlage im Grzimekhaus zu machen. Der Direktor ist so stolz, weil eine Erdferkelnachzucht zur Seltenheit gehört. Erdferkel sind aufgrund ihrer speziellen Nahrung und ihres Daseins als Einzelgänger sehr schwer zu halten. „Zu Dank sind wir den professionellen Tierpflegern verpflichtet“, so Niekisch.
Der Frankfurter Zoo beherbergt seit 1925 die afrikanischen Savannenbewohner, mit kleinen Unterbrechungen. Im Dezember 2010 kamen die Erdferkeleltern Ermine und Ernst dazu. Ernst musste nach der Geburt Lottes übrigens ausziehen. Um die Jungtiere kümmern sich die Erdferkelweibchen immer alleine. Solange Lotte noch hilfsbedürftig ist, wohnt Ernst also in der Nebenanlage. Nach circa sechs Monaten wird sich dieser Umstand allerdings ändern. Lotte wird selbstständig und weiterziehen, nicht im Frankfurter Zoo bleiben, und Ermine und Ernst dürfen wieder als Paar in eine Anlage zusammenziehen. Die Termiten und Ameisen fressenden Tiere leben in den Zoos übrigens bis zu 30 Jahre. Über freilebende Tiere kann man diese Frage nicht beantworten. Man weiß einfach zu wenig über wilde Erdferkel. Allerdings kennt man eine beruhigende Tatsache: Trotz der niedrigen Verbreitungsrate sind die Höhlenbauer nicht bedroht. Doch gibt es keine Tiere, die verwandt mit ihnen sind. Einzigartige Tiere sind sie. Der Zoodirektor vergleicht ihr Aussehen nur zu gern mit einer Kombination aus einem Esel, einem Schwein und einem Staubsauger. Eine witzige und in Lottes Fall sehr süße Mischung. Wer sich übrigens denkt, dass es sich bei Lotte um ein Weibchen handeln muss, hat sich geirrt – vielleicht! Über das Geschlecht lässt sich noch keine Aussage treffen. Eventuell wird Lotte also noch in Lotto oder Lotterich umbenannt, um nur eine kleine Auswahl an Alternativen zu nennen.