Zwei hochkarätige Fußballspiele, ein Islamist, Dippemess und die Nacht der Museen: Die Polizei hat am Wochenende ihre Einsatzkräfte aufgestockt. Samstagmittag wurde der Hauptbahnhof kurzzeitig gesperrt.
nb /
Eine Invasion von sogenannten „Problemfans“ erwartet die Stadt am morgigen Samstag. Zum Bundesligaspiel 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt kommen rund 50.000 Zuschauer in die Commerzbank Arena – darunter jede Menge gewaltbereite Fußball-Rowdys. Und damit nicht genug: Auch im Volksbank-Stadion am Riederwald am Nachmittag trifft eine brisante Paarung aufeinander: Eintracht Frankfurt II gegen SV Darmstadt 98. Die Polizei jedenfalls ist gewappnet für diesen Ausnahmesamstag, an dem in Frankfurt mehr als 20 Veranstaltungen über die Bühne gehen. Nach dem Debakel mit gewalttätigen Eintracht-Fans beim Spiel gegen Mainz ist die Stimmung besonders angespannt.
Und zu allem Überfluss will auch der sogenannte Hassprediger Pierre Vogel es sich nicht nehmen lassen, in Frankfurt bei einer Kundgebung zu sprechen. Doch aus dem ursprünglich angekündigten Totengebet für Osama bin Laden am Rossmarkt wird nichts werden. Das Ordnungsamt verbot die Veranstaltung, schnell wendete sich Vogel an das Verwaltungsgericht, das ihm die Kundgebung mit 14 Auflagen erlaubte. Der islamistische Prediger wird also am heutigen Samstag zwischen 18 und 21 Uhr in Erscheinung treten, allerdings nicht auf dem Rossmarkt, sondern auf dem Rebstockgelände. 1500 Menschen hat er für die Kundgebung beim Ordnungsamt angemeldet. Laut dem Verwaltungsgericht darf Vogel bei seiner Ansprache wider Erwarten weder auf den El-Kaida-Führer Osama Bin Laden eingehen, noch den Terrorismus verherrlichen. Es solle klar werden, dass der Islam den Terrorismus missbilligt.
Noch mehr Einsatzkräfte als sonst will die Polizei auffahren, vorab schon aktiv das Gespräch suchen, vor allem am Vormittag auf dem Römerberg. Hier treffen sich nämlich die „Ultras“ unter den Eintracht-Fans, um später gemeinsam ins Stadion weiterzuziehen. „Kommunikatoren“ , deutlich erkennbare Ansprechpartner, sollen dafür sorgen, dass die Situation nicht schon vor dem Spiel eskaliert. Info-Blätter von Landes- und Bundespolizei sollen die Fans über die Strategien der Polizei in Kenntnis setzen – so will man vermeiden, dass es nicht wieder wie beim Spiel gegen Mainz vor einer Woche zu Übergriffen auf Polizei-Beamte kommt.
Gewaltbereite Fans werden zur Nacht der Museen zwar nicht erwartet – dafür müssen Verkehrsteilnehmer mit erheblichen Behinderungen rechnen. Auch hier sind deshalb einige hundert Polizisten unterwegs, um für reibungslose Abläufe und Sicherheit zu sorgen. Grundsätzlich empfiehlt die Polizei, möglichst auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und den Innenstadtbereich zu umfahren.
Bereits am Samstagmittag wurden laut Polizeiangaben knapp 60 gewaltbereite Fans am Frankfurter Hauptbahnhof in Gewahrsam genommen. In den Taschen der Köln-Anhänger fanden die Beamten sich unter anderem Feuerwerkskörper. Die Bundespolizei ließ auch kurzzeitig den Hauptbahnhof sperren, damit die Kölner und eine Gruppe gleichzeitig eintreffender Eintracht-Fans nicht aufeinandertreffen konnten.