Einbruchstatistik so hoch wie nie

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In Deutschland hat es 2015 mehr Einbrüche gegeben als in den letzten 20 Jahren. Das ergab die bisher noch unveröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik, die einen Anstieg von 10 Prozent verzeichnet.

Nilay Siner /

Laut polizeilicher Kriminalstatistik ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr deutschlandweit um knapp zehn Prozent gestiegen. Damit ist sie auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Frankfurt verbuchte im Vergleich zum Vorjahr aber einen kleinen Erfolg: 2111 Einbrüche wurden von der Polizei verzeichnet, was einen Rückgang um 59 Fälle bedeutet.

Entgegen vieler anderer Städte Hessens schafft es die Mainmetropole, in den letzten zehn Jahren ihre Einbruchsquote relativ konstant zu halten.
Die gute Nachricht für Einwohner: In 45 Prozent der Fälle hat es der Einbrecher gar nicht erst in den Wohnraum geschafft und ist bei seinem Versuch gescheitert. Doch wo wird in Frankfurt am häufigsten zugeschlagen? Für Polizeihauptkommissar Dirk Balzer von der polizeilichen Beratungsstelle Frankfurt lässt sich das nicht eindeutig herauskristallisieren: „Phasenweise ist mal der ein oder andere Stadtteil weniger von Einbrüchen betroffen, jedoch balanciert sich das sehr schnell wieder aus.“

Je mehr Wohneinheiten ein Stadtteil besäße, desto mehr Einbrüche werden gezählt. Prozentual gäbe es keine großen Unterschiede. Die Täterstrukturen der Einbrecher reichen von Einzeltätern (46 Prozent) bis zu straff durchorganisierten internationalen Tätergruppen.

In der Regel investieren Frankfurter eher dann in Sicherheitsmaßnahmen, wenn sie zuvor schon einmal Opfer eines Einbruchs wurden. Jedoch sind ungesicherte Türen und Fenster selbst für Gelegenheitstäter ein gefundenes Fressen. Weniger als 30 Sekunden sind nötig, um diese zu überlisten. Deshalb rät Balzer, in Maßnahmen zu investieren, die den Einbrecher effektiv daran hindern, sich Zugang zu verschaffen: „Wir von der Polizei raten, sich erst Mechanik und erst danach Elektronik anzuschaffen. Eine Überwachungskamera kann den Eindringling zwar einschüchtern, aber nicht davon abhalten, in den Wohnraum zu gelangen. Fenstergitter dagegen schon.“ Diese wollen sich aber nur wenige Bürger montieren lassen, vor allem aus ästhetischen Gründen. Dabei könnten sie potenzielle Opfer vor einem traumatischen Erlebnis bewahren: „Es gibt Fälle, in denen verkaufen Einbruchsopfer sogar ihr Eigentum, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen.“ Aus diesem Grund rät der Polizeihauptkommissar, sich gründlich mit den verschiedenen Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen.

Die Polizei bietet dafür in ihrer Beratungsstelle einen kostenlosen Service an und kommt auf Wunsch auch vor Ort in die Wohnräume, um passende Tipps zu geben.

Polizeiliche Beratungsstelle, City, Zeil 33, Tel. 75555555, Mo/Mi/Fr 8–12 Uhr, Do 16-19 Uhr


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