Die Bahn präsentierte am Dienstag Maßnahmen, die den Bahnverkehr in Mainz wieder ins Rollen bringen sollen. Durch mehr Züge und die Nutzung des Fernverkehrs wollen sie die angespannte Situation entschärfen.
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„Wir haben mit Hochdruck in den letzten Tagen daran gearbeitet, die Situation in Mainz für unsere Kunden zu verbessern“, beteuert der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG Frank Sennhenn. Nun gibt es ein Licht am Ende des Tunnels für die Mainzer: Kunden mit einem Nahverkehrsticket dürfen ab Mittwoch, 14. August, die Fernverkehrszüge von Koblenz, Bingen und Worms nach Mainz auf den entsprechenden Streckenabschnitten nutzen. Ab Samstag, 17. August, gilt an den Wochenenden im Nah- und Fernverkehr wieder der normale Fahrplan. Zum Schulbeginn, am 19. August, werden 13 Züge mehr in der morgendlichen Spitzenzeit zwischen 6 und 8 Uhr eingesetzt und auch zwischen 20 und 6 Uhr verkehren die Züge wieder planmäßig. Vorbehaltlich keiner weiteren Krankheitsfälle im betroffenen Stellwerk sollen ab Ende August alle Züge den Bahnhof Mainz wieder nach regulärem Fahrplan erreichen.
Am 13. August stellte die DB Netz AG dieses Maßnahmenpaket beim Runden Tisch mit dem Land Rheinland-Pfalz vor. Damit reagiert die DB auf die Vorkommnisse der vergangenen Wochen. Aufgrund von Personalmangel konnte der Bahnhof von Fernzügen und S-Bahnen teilweise nicht mehr angefahren werden. Schuld sei ein unvorhergesehen hoher Krankheitsstand, hieß es von Seiten des Konzerns. Nur noch 60 Prozent aller Nahverkehrszüge halten derzeit im Mainzer Hauptbahnhof. Zum Schulbeginn will die Bahn den Prozentsatz auf 85 erhöhen.
Bis der Verkehr wieder planmäßig abläuft, setzt die DB zusätzliche Servicekräfte ein und auch die erweiterten Kulanzregelungen gelten weiterhin. Um zukünftigen Ausfällen infolge von Personalmangel vorzubeugen, bildet die Bahn für das Stellwerk Mainz kurzfristig neun weitere Mitarbeiter zu Fahrdienstleistern aus. Langfristig sollen bundesweit 340 neue Fahrdienstleister eingestellt werden, sodass noch in diesem Jahr 600 neue Mitarbeiter für diesen Aufgabenbereich zur Verfügung stehen. Eine verbindliche Richtlinie zur Personalüberdeckung in den entsprechenden Bereichen soll sicherstellen, dass Fahrdienstleister umliegender Stellwerke mit den technischen und örtlichen Besonderheiten von Nachbarstellwerken vertraut gemacht werden, um im Falle einer Unterbesetzung flexibel agieren zu können. Für die betroffenen Fahrgäste bleibt nur zu hoffen, dass diese Maßnahmen so schnell wie möglich Erfolge zeigen.