Seit Dienstag ist das Frankfurter Impfzentrum in kleinerer Form wieder geöffnet; die Impfaktionswoche verfehlte unterdessen ihre Wirkung. Mit mehr Tourismus und vollen Sälen in der Alten Oper ist Frankfurt dennoch weiterhin auf dem Weg zurück zur Normalität.
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Seit Dienstag ist das Frankfurter Impfzentrum wieder geöffnet – jetzt allerdings in kleinerer Form in der Messehalle 1.2. Im Gegensatz zu anderen hessischen Städten, will Frankfurt auch weiterhin Impfungen ohne Termin im eigenen Impfzentrum ermöglichen. „Wir sind auch mit mobilen Impfteams unterwegs und bieten Sonderimpfaktionen an“, erklärte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) am Montag. So wolle man die Lücke, die es beim Impfen noch gebe, nach und nach schließen.
Impfwoche verfehlt ihre Wirkung
In der vergangenen Woche konnten sich Impfwillige zusätzlich im Rahmen der Impfaktionswoche #HierWirdGeimpft deutschlandweit an vielen Orten schnell und unkompliziert impfen lassen. Die Impfaktionen vor Supermärkten, in Fußgängerzonen oder direkt im Gesundheitsamt trugen allerdings im Vergleich zu den Vorwochen nicht zu einem deutlichen Anstieg der Impfungen bei. Deutschlandweit wuchs die Zahl der Menschen mit mindestens einer Impfung in der vergangenen Woche um knapp 503 000 an, in der Woche zuvor waren es etwa 518 500. Innerhalb der ersten September-Woche verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) sogar ein Plus von knapp 592 500 Menschen, die mindestens erstgeimpft waren.
Auch in Hessen ließen sich laut Hessenschau während der Impfaktionswoche weniger Menschen das erste Mal impfen als zuvor. Demnach wurden in der vergangenen Woche rund 40 000 Menschen erstmals gegen das Coronavirus geimpft, in den beiden Wochen davor seien es jeweils rund 50 000 Menschen gewesen. Insgesamt sind derzeit etwa 67 Prozent der hessischen Bevölkerung erst- und 59 Prozent vollständig geimpft.
Wieder mehr Tourismus in Frankfurt
Einen Aufschwung verzeichnete dagegen der Tourismus in Frankfurt. Am Montag stellte die Stadt die Gäste- und Übernachtungszahlen für Juli vor, die – nach einem leichten Anstieg im Mai und Juni – deutlich gestiegen sind. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zählte Frankfurt knapp 37 Prozent mehr Gäste sowie rund 41 Prozent mehr Übernachtungen. Im Vergleich zum Juni dieses Jahres stiegen die Gästezahlen sogar um 55 Prozent und die Übernachtungszahlen um 50 Prozent an. Auch die Verweildauer hat sich laut Stadt leicht verlängert, weiterhin bleiben allerdings vor allem die Gäste aus dem Ausland aus.
Alte Oper wieder mit voller Saalbelegung
Ab November empfängt auch die Alte Oper wieder mehr Gäste und die Musikerinnen und Musiker können vor vollen Sälen spielen. Nachdem Schauspiel und Oper Frankfurt bereits im September wieder auf ein großes Publikum setzen, bleibt es in der Alten Oper zunächst noch bei der sogenannten „Schachbrett-Belegung“ und dem aktuellen Hygienekonzept. Ab November sollen die Säle dann mithilfe der 3G-Regel wieder voll besetzt werden. Durch diesen Schritt könne man den Künstler:innen sowie den Orchestern nun wieder eine Perspektive bieten, sagt Intendant Markus Fein. Die ersten Konzerte der Saison hätten zudem gezeigt, dass die Impfquote unter den Konzertbesucher:innen mit rund 90 Prozent deutlich höher sei als die der Gesamtbevölkerung.
Bundeswehr hilft weiter im Gesundheitsamt
Unterdessen hat die Stadt den Einsatz der Bundeswehr zur Kontaktnachverfolgung im Frankfurter Gesundheitsamt noch einmal verlängert. „Die Unterstützung der Bundeswehr ist nochmal notwendig geworden, da wir früher als erwartet jeden Tag viele Meldungen von Neuinfektionen haben, die das Gesundheitsamt bearbeiten muss“, erklärt Gesundheitsdezernent Majer. Um das Amt zu entlasten, soll der Bundeswehr-Einsatz nun zunächst noch bis Mitte Oktober andauern.