Nach einem sehr verhaltenen Jahresauftakt legte der Frankfurter Büromarkt im zweiten Halbjahr ordentlich zu. BNP Paribas Real Estate verkündete gesunkene Leerstandszahlen und gestiegene Spitzenmieten für das erste Halbjahr 2013.
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Freudestrahlend präsentierte der Geschäftsführer und Frankfurter Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH, Oliver Barth, am Donnerstagvormittag die Frankfurter Büromarktdaten für das 1. Halbjahr 2013. „Nachdem der Jahresauftakt sehr verhalten ausfiel, nahm der Büromarkt im zweiten Quartal ordentlich an Fahrt auf“, verkündete Barth.
Im enger gefassten gif-Gebiet liege, so Barth, das Ergebnis nur 8% unter dem Vorjahreswert und erreicht 179.000 Quadratmeter. Die im zweiten Quartal zu beobachtende Marktbelebung mit einem Umsatz von über 150.000 Quadratmeter zeige jedoch, dass sich die Perspektiven für das Gesamtjahr deutlich verbessert hätten. Hierfür seien insbesondere die Großabschlüsse der Commerzbank AG mit 64.400 Quadratmetern und der Telekom mit über 14.600 Quadratmetern verantwortlich, wodurch der größte Teils des Umsatzes auf die Zone Rödelheim/Hausen/Sossenheim entfiel. Rund ein Drittel des Ergebnisses wurde in den drei City-Zonen Innenstadt (31.200 Quadratmeter), dem Bankenviertel (22.900 Quadratmeter) und dem Westend mit 16.500 Quadratmetern erreicht.
Innerhalb des letzte Jahres hat sich nach Angaben der BNP Paribas auch der Leerstand im Frankfurter Marktgebiet um rund fünf Prozent auf aktuell 1,95 Millionen Quadratmeter reduziert. Der Leerstand mit moderner Ausstattungsqualität, also Räumen und Gebäuden mit einer lichten Raumhöhe von mindestens 2,75 Meter, Doppelboden und Kühlungsmöglichkeiten, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gar um sieben Prozent zurück gegangen. Vor diesem Hintergrund, so Barth, spreche vieles dafür, dass sich der signifikante Leerstandsabbau der vergangenen zwei Jahre dem Ende nähere. Die Leerstandsquote im Gesamtmarkt liegt derzeit bei 12,3 Prozent.
478.000 Quadratmeter Fläche befinden sich derweil im Bau – 3 Prozent weniger, als vor einem Jahr. Zur Verfügung stehen hiervon derzeit noch 128.000 Quadratmeter. 86 Prozent dieser Flächen entstehen derzeit in der City-Zone und verfügen daher über gute bis sehr gute Vermarktungschancen, so Barth. Demnach ist das insgesamt verfügbare Flächenangebot, dass sich aus Leerstand und im Bau befindlichen Flächen zusammensetzt, um fast 6 Prozent auf 2,08 Millionen Quadratmeter gesunken.
Aber auch die Spitzenmiete in Frankfurt hat mit vier Prozent auf einen Wert von 37,50 Euro im Bankenviertel pro Quadratmeter deutlich angezogen. Eine weitere Steigerung in diesem Bereich hält Barth zudem für sehr wahrscheinlich. Neben der Top-Miete haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch die jeweiligen Höchst- und Durchschnittsmieten in vielen Büromarktzonen, aber auch in Stadtrand- und Nebenlagen leicht zugelegt.
Das Marktgeschehen in Frankfurt sei äußerst lebhaft, aufgrund seines, im Vergleich zu anderen Städten innerhalb Europas, dennoch relativ konstanten Niveaus für Investoren aus dem Ausland sehr interessant, erklärte Barth. Für das zweite Halbjahr des laufenden Jahres prognostizierte der Geschäftsführer „eine Fortsetzung der gestiegenen Nachfrage.“ Hierfür sprächen nicht nur einige größere Gesuche, über die er allerdings keine weiteren Auskünfte geben wollte, sondern auch, dass weiterhin lebhafte Marktgeschehen im kleinteiligen Segment und „auch die voraussichtlich wieder etwas schneller wachsende Gesamtwirtschaft dürfte zur Marktbelebung beitragen“.
Für die leer stehenden Flächen zeichne sich derzeit jedoch keine wesentliche Veränderung ab. Niederrad und das Mertonviertel birgen, so Barth zwar ein großes Potenzial und auch die Entwicklung beider Standorte sei positiv zu bewerten, doch hier müsse es „voran gehen“: Es gelte, die guten Voraussetzungen zu nutzen, Gastronomie zu platzieren und Infrastruktur zu schaffen, um die Standorte positiv zu entwickeln.