Schule, und dann? Heute ist wieder Girls' Day, der Mädchenzukunftstag. Parallel zu diesem mittlerweile neunten Aktionstag, bei dem Mädchen ihre Nasen in klassische „Männerberufe“ stecken können, findet für die Jungs der fünfte „Soziale Tag für Jungen“ statt. Ziel ist, den Jugendlichen Berufe vorzustellen und schmackhaft zu machen, die sie möglicherweise vorher nicht in die engere Wahl gezogen hätten. Bei Mädchen soll das Interesse für technische Berufe und naturwissenschaftliche Studienfächer geweckt werden. Jungs können soziale und pädagogische Berufe kennenlernen.
Dass solch ein Perspektivwechsel hilfreich sein kann, zeigen die Daten zur Berufswahl, die das Frankfurter Statistikamt rechtzeitig zusammengestellt und in den beiden aktuellen Statistiken Nr. 5 und Nr. 6/2010 veröffentlicht hat. Den Zahlen zufolge konzentrieren sich die Berufsschülerinnen weiterhin „auf wenige Berufsfelder und wenige der 349 derzeit anerkannten Ausbildungsberufe“. Unter den zehn am stärksten besetzten sind fünf kaufmännische Berufe sowie die Ausbildung zur Hotelfachfrau, zur Zahnmedizinischen und zur Medizinischen Fachangestellten, zur Buchhändlerin und zur Friseurin. Von den 10.898 Mädchen mit Ausbildungsvertrag haben sich 42,6 Prozent für diese zehn „attraktivsten“ Berufe entschieden.
Die jungen Männer konzentrieren sich im Unterschied dazu nicht so stark auf bestimmte Berufe. Von den 11.159 Berufsschülern mit Ausbildungsvertrag haben sich nicht einmal dreißig Prozent für einen der zehn am stärksten von jungen Männern besetzten Ausbildungsberufe entschieden. Unter ihren zehn „attraktivsten“ Berufen finden sich Datenverarbeitung und kaufmännische Berufe ebenso wie das Handwerk oder die Chemie. (pia)