Anajo waren beim Bundesvision Song Contest von TV-Total dabei und hatten schon vorher reichlich Presse. Kein Wunder also, dass das Konzert aufgrund der großen Nachfragen vom Bett in den Sinkkasten verlegt wurde, woraus für zukünftige Bookings größerer Bands vielleicht sogar öfters mal eine Kooperation zwischen den Clubchefs Frank und Rudi geben könnte.
Anajo sind zur Stelle, wenn man die Welt nicht mehr versteht. Nach "Nah bei mir", dem gefeierten Debüt aus dem Herbst 2004, und einer vom Goethe-Institut veranstalteten Tour durch Russland hinterfragt das Pop-Trio aus Augsburg auf gewohnt hintersinnige Art Beziehungssysteme allgemein: "Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?". Die Band, der nachgesagt wird, Satire, Surrealismus, Realromantik und lupenreine Popmusik gleichermaßen zu beherrschen, hat auf ihrem zweiten Album keine Angst vor Melodien, die mit Kitsch verschwägert sind. Oliver Gottwald, Michael Schmidt und Ingolf Nössner haben auch keine Not, sich darüber vielfach ironisch zu brechen. Sie meinen es ehrlich - mit uns, mit sich. Unter ihrer kirschrotsüßen Musik dreht sich ein Strudel von traurigen Gestalten und lustigen Gesellen, voller vertrauter Gefühle und seltsamer Sehnsüchte.