Raif Badawi wurde in Saudi-Arabien zu 1000 Peitschenhieben verurteilt. Zwar ist König Abdullah gestorben und die Strafe soll aufgehoben worden sein. Aber der Blogger sitzt noch im Gefängnis. Die FDP will für seine Freilassung demonstrieren.
Anna Schröder /
Am heutigen Freitagmittag um 12 Uhr wollte eine Gruppe Frankfurter FDP-Mitglieder gegen das Auspeitschen des Bloggers Raif Badawi vor dem Generalkonsulat im Frankfurter Messeturm demonstrieren. Raif Badawi hatte 2008 das Online-Forum „Die Saudischen Liberalen“ gegründet, in dem es um Politik und Religion geht. Zu den anfänglichen Repressalien der Regierung gehörten das Einfrieren seiner Konten und ein Reiseverbot, im Mai 2014 wurde er zu 1000 Peitschenschlägen, zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet 194.000 Euro verurteilt - wegen Beleidigung des Islam. Das Auspeitschen begann am 9. Januar dieses Jahres.
Nun hat sich die Situation jedoch verändert. Zum einen soll die Prügelstrafe aufhoben worden sein. Das hat die Botschaft von Saudi-Arabien in Berlin dem Medienmagazin "Zapf" mitgeteilt. Zum anderen ist König Abdullah in der Nacht auf Freitag an einer Lungenentzündung gestorben. Der Protest soll dennoch stattfinden, jedoch in abgeänderter Form. Ursprünglich wollten FDP-Mitglieder anbieten, je einen Schlag an Stelle von Raif Badawi zu übernehmen.
Nun hat die FDP eine ruhigere Aktion im Sinn. "Kompromisslos in der Sache, aber stilvoll im Auftreten," erklärt Ralph Lange, der die Demonstration im Namen der FDP Frankfurt angemeldet hat. "Wir kondolieren beim Generalkonsulat und appellieren an den neuen König, Raif Badawi zu begnadigen und zu seiner Familie ausreisen zu lassen." Denn nach dem offenbaren Aufheben der Prügelstrafe steht nun die Freilassung von Raif Badawi und seines Anwalts im Focus.