Zum Auftakt zu den Europäischen Blockupy Aktionstagen, die – anders als bisher – dezentral im Mai stattfinden sollen, lädt das Bündnis No Troika am Sonntag zu einem Spaziergang um die neue EZB im Ostend ein.
Nicole Brevoord /
Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihren neuen Turm im Herbst einweiht, wird sie neben einer weltweiten Aufmerksamkeit auch Besuch bekommen. Von namhaften Personen aus Politik und Wirtschaft zum einen, von Blockupyaktivisten zum anderen. Zuvor, vom 15. bis 25. Mai, will das Blockupy-Bündnis in verschiedenen Städten mit etwas kleineren Aktionen seinen Unmut loswerden. Aber mit den wärmeren Temperaturen des Frühlings erhitzten sich auch wieder die Gemüter der Aktivistengruppen. Die Gruppierung No Troika Rhein-Main lädt als Auftakt zur diesjährigen Blockupy-Saison zu einem Zaunspaziergang an der Baustelle der EZB ein. Am Sonntag soll wie demnächst immer am letzten Sonntag des Monats ab 14 Uhr eine Veranstaltung stattfinden, die die Tradition des Startbahn-West-Widerstands aufgreift. In den 80er Jahren spazierten Startbahngegner immer wieder sonntags an der Betonmauer um das Baugelände entlang. Ähnlich liest sich das für Sonntag geplante Programm.
„Keine Sorge, es geht hier nicht nur um Politik. Wir wollen auch ein paar Stunden Spaß haben und uns mit Ihnen amüsieren“, heißt es im Flugblatt. Die Besucher könnten ihre Kinder mitbringen, die von Blockupy-Aktivisten an Ständen geschminkt würden. Außerdem warte man mit einer mobilen Kuchentheke auf. Am 27. April, 25. Mai und 29. Juni sollen weitere Sonntagsspaziergänge, jeweils am Bauzaun an der Horst Schulmann-Straße, an der EZB folgen.
Die Polizei teilte am Freitag mit, sie habe die Eskalation zwischen Blockupy und der Polizei vom vergangenen Jahr analysiert und wolle nun sehr viel stärker auf Kommunikation setzen. Man rechne mit rund 50 Aktivisten am Sonntag und werde mit der Polizei vor Ort sein, da es sich ja um eine Art von Kundgebung handele. Man setze aber Kommunikatoren, uniformierte Polizisten mit hellblauen Westen, ein, die im Zweifelsfall vermitteln sollen. Seit vergangenem Jahr bereite man sich auf die Aktionstage von Blockupy vor und habe versucht, mit den einzelnen Bündnissen – soweit möglich – in Kontakt zu treten, um etwaige Probleme schon vor den Demonstrationen zu beheben, damit die Demonstrationen auch bis zum Ende durchgeführt werden könnten.