4000 Mitarbeiter des Sozial- und Erziehungsdienstes haben die Arbeit niedergelegt. Zum Warnstreik in ganz Hessen hatte Ver.di aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder mehr Lohn und Anerkennung.
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17 geschlossene Kitas und 40 Kindertagesstätten mit eingeschränktem Angebot: Das waren die Auswirkungen des Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst in Frankfurt. Zum dem hatte die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen. Das große Chaos soll aber ausgeblieben sein. „Gott sei Dank waren wir frühzeitig informiert“, sagte Doris Santifaller, pädagogische Leiterin von Kita Frankfurt, dem Zusammenschluss der städtischen Kinderzentren. Alle Eltern hätten schon am Vorabend Bescheid gewusst, und konnten so Alternativen organisieren. Auch seien Notbetreuung für erwerbstätige Mütter angeboten worden. „Natürlich kann es sein, dass die Organisation im Einzelfall mal nicht geklappt hat, aber bisher ist uns nichts bekannt“, so Santifaller. Erleichtern kam hinzu, dass in Hessen noch Osterferien sind.
Gestreikt wurde nicht nur in Frankfurt. Auch in Offenbach, im Main-Taunus-Kreis, der Wetterau und Main-Kinzig, in Wiesbaden, Hanau, in Mittelhessen, in Südhessen, in Kassel und Schwalm-Eder legten Erzieher die Arbeit nieder. Insgesamt beteiligten sich laut Ver.di 4000 Mitglieder am Streik. „Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst meinen ihre Forderungen ernst. Das haben sie heute eindrucksvoll bewiesen. Jetzt sind die Arbeitgeber dran“, sagte Ver.di-Hessen Tarifkoordinator Jens Ahäuser. Beim Tarifstreit geht es zum einen um mehr Lohn. Erzieher sollen aber auch als pädagogische Fachkräfte anerkannt werden. Das würde für die bundesweit rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu einer Gehaltserhöhung von durchschnittlich zehn Prozent führen. Die Tarifverhandlungen werden am Donnerstag, 9. April, in Düsseldorf fortgesetzt.