Vorschau auf die kommende Spielzeit

Das English Theatre widmet sich dem American Dream

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Das English Theatre hat schon mal verraten, auf was sich die Besucher in der kommenden Spielzeit freuen können: Tennessee Williams' Glass Menagerie, das Musical "The Life" sowie "Disgraced" und "Bad Jews" versprechen Drama.

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„Wir haben das Gefühl, dass die besseren Stücke derzeit aus den USA kommen“, sagt Daniel Nicolai, Intendant des English Theatres, dem größten englischsprachigen Theater auf dem europäischen Festland. Vielleicht hat sich auch deshalb die kommende Spielzeit ganz dem amerikanischen Traum verschrieben, der jedoch nicht immer ein schöner und erfolgsversprechender Traum ist, wie einige der aufgeführten dramatischen Stücke belegen werden.

Die kommende Spielzeit beginnt ab 5. September mit einem Klassiker „The Glass Menagerie“ von Tennessee Williams. Regie wird Tom Littler führen, der bereits für die im English Theatre erfolgreichen Stücke „Strangers on a Train“ und das derzeit laufende „Other Desert Cities“ verantwortlich zeichnete. Im Amerika der 30er-Jahre, das geprägt ist von Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise und Prohibition, lebt Amanda als Mutter zweier Kinder in dem Bestreben eine heile Familie zu sein. Doch es kommt anders. Daniel Nicolai verspricht ein Bühnenbild, das ganz an das Glasmotiv angelehnt sein soll.

Auch in dem Musical „The Life“ von Cy Coleman geht es um Lebensträume, etwa die der Prostituierten Queen, die im New York der 1980er-Jahre an eine bessere Zukunft glaubt, für sich und für Memphis, einen geschäftstüchtigen Zuhälter. Jazzig und für 11 Tony Awards nominiert, wird das Musical ebenso den Frankfurter Zuschauern einheizen, wie es zuvor das ebenfalls von Cy Coleman stammende Musical „Sweet Charity“ getan hat. Ryan McBryde wird das Stück, das vom 7. November bis zum 14. Februar 2016 zu sehen sein wird, in einer noch nicht da gewesenen Version inszenieren.

Im März und April 2016 wird dann das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Stück „Disgraced“ von Ayad Akhtar aufgeführt. Vier New Yorker diskutieren in dem Stück bei einer Dinnerparty hitzig über Politik und Religion. Es prallen Gegensätze aufeinander und es werden längst vergessen geglaubte Feindseligkeiten aufs Tablett gebracht.

Religion spielt auch eine zentrale Rolle in dem Stück „Bad Jews“ von Joshua Harmon, das im English Theatre seine Deutschlandpremiere feiert und ab 13. Mai 2016 zu sehen sein wird. Wie auch in „Disgraced“ dreht sich hier alles um Religion, Identität und die eigene Herkunft. Während „Disgraced“ Spannungen und Probleme aufgreift, denen sich Muslime in der modernen Welt oft ausgesetzt fühlen, geht es in „Bad Jews“ um zwei junge Juden, deren religiöse Überzeugungen in einem Erbschaftsstreit herausgefordert werden.

Es geht thematisch also ordentlich zur Sache in der kommenden Spielzeit, zu der als weiteres Highlight das Tennessee Williams-Stück „The Rose Tattoo“ gehören wird, das im Verbindung mit den European Cultural Days der Europäischen Zentralbank mit dem Gastland Malta im Februar 2016 aufgeführt werden soll.

Für das English Theatre gibt es übrigens seit Neuestem eine eigene App. „Die soll das Theatererlebnis für die Besucher ergänzen“, sagt Daniel Nicolai. Spielerisch könne man da schnell ein paar Vokabeln, die zum Verständnis der Stücke wesentlich sind, erlernen und vorgesprochen bekommen, man könne bei einem Quiz mitmachen und per Pushmitteilung auch rechtzeitig erfahren, falls ein Theaterabend wider Erwarten entfallen muss. Ab der Sommerpause will das English Theatre auch seinen Ticketverkauf übers Smartphone abwickeln können.


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