Technisches Rathaus

Abriss als Kunst

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In ihrem Langzeitprojekt „Alte Stadt aus neuen Häusern“ beschäftigt sich die Künstlerin Sarah Bonnert in einer Reihe von Arbeiten mit dem Abriss und der Neubebauung des Areals zwischen Dom und Römer.

Esther Boldt /

Mitten in Frankfurt klafft seit einem Jahr eine Baustelle, die sich täglich zu vergrößern scheint: Hier wird das Technische Rathaus dem Boden gleichgemacht, um einer neuen Altstadt oder einer alten Neustadt Raum zu geben. Sarah Bonnert hat eine Kamera auf der Schirn installiert, die stündlich ein Bild vom Technischen Rathaus aufzeichnet – und zwar seit Beginn seines Abrisses am 4. Januar 2010. Eine zweite Kamera nimmt das gesamte Areal auf. Ihre Installation „Augenblicklich“ im Historischen Museum zeigt stündlich das neue Bild, ergänzt durch eine Tonspur. „Die Tonspur ist eine Montage aus Interviews, in denen sich Gesprächspartner an das Gebäude erinnern“, erzählt Bonnert. „Noch bevor es ganz verschwunden ist, geschieht hier ein Rückerinnern an etwas, das in Zukunft nicht mehr existieren wird.“ In einer performativen Installation, die nun in der Evangelischen Stadtakademie Römer 9 zu sehen sein wird, treibt Bonnert ihre Recherche weiter. „Sie ist ein erster Versuch, neben dem Dokumentieren eine Sprache zu finden. Hier lässt sich ein massiver Eingriff beobachten in einen großen städtischen Bereich, der viel über Bedürfnisse nach Heimat, Behaglichkeit und Geborgenheit aussagt. Ähnlich wie im Theater werden hier Kulissen geschaffen, Ersatzobjekte für Heimat.“ Für die Performance ist eine Voranmeldung unter dasverschwindenzeichnen@gmail.com erforderlich.

Das Verschwinden zeichnen
Performance, Ffm: Römer 9,
Römerberg 9, 10.–14.1., 19 Uhr, Eintritt VVK: 4,–/erm. 2,–


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