Vom 2. bis 4. September wird das Offenbacher Mainufer wieder zur „Riviera“. Ein absolutes Highlight beim Festival am Wochenende ist das Konzert der kanadisch-haitianischen Sängerin Melissa Laveaux, die am Samstag im Hafen 2 auftritt.
Detlef Kinsler /
„Mit ,Riviera’ verbinden sich für ein Wochenende die unabhängigen Kulturorte und Musik-Venues in Offenbach. Jede Location steht für einen eigenen Sound, dementsprechend ist das Line-Up unseres städtischen Festivals auch so spannend divers“, erklärt Sabine-Lydia Schmidt, die Kulturreferentin beim Amt für Kulturmanagement der Stadt Offenbach. „Außerdem findet Freitag zur Eröffnung des Festivals die erste Konferenz für Pop- und Clubkultur in der Region statt. Hier werden viele Akteure der Musikkultur sprechen.“ Auch drumherum passiert noch herrlich viel, etwa ein Graffiti-Jam am Hafengarten oder eine ArtBet Kunstversteigerung, eine Ausstellung in den Parkside Studios. Zudem schippert das Shuttleboot den Fluss rauf und und runter.
Gleich mit sieben Programmpunkten ist der Hafen 2 beim „Riviera Festival“ vertreten. Neben Tightill und Pape für Rap-Fans am Freitag und dem interessanten Doppelkonzert mit Evelinn Trouble (nuancenreicher Pop) und Whitney Rose (Country) am Sonntag, erfüllt sich Andrea Weiß vom Hafen 2 einen Herzenswunsch und kann am Samstag Mélissa Laveaux als Headlinerin im Nordring begrüßen. Unvergesslich ist für sie, als sie Laveauxs Album „Radyo Siwèl“ auf einer „nächtlicher Kriechfahrt über ausgestorbene, verschneite iberische Autobahnen“ im Winter 2020 hörte. „Für mich spiegelt ihre Musik auf hypnotische, transzendente Art ein präkoloniales Haiti und ist gleichsam so modern und kämpferisch für Freiheit. Das ist super-authentisch“, bringt Weiß ihre Faszination auf den Punkt. „Mélissa Laveaux mit kompletter Band zum Festival einladen zu können, lässt einen Traum wahr werden: ihre Musik begleitet mich seit ihrer Vertonung von Christiane Taubiras ,Seuls et Vaincus‘ gemeinsam mit Gaël Faye."
Mit „Mama Forgot Her Name Was Miracle“ hat die Kanadierin mit haitianischen Wurzeln, die in Paris lebt, ein neues Album veröffentlicht. Ihre Musik ist Folk, ist Soul, hat Blues-Feeling und Funk-Grooves. Sie ist dabei so traditionell wie zeitgenössisch. Obwohl sie eine fantastische Gitarristin ist, sind nicht wenige der neuen Songs am Computer entstanden und haben ein Electro-Pop-Flair.
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.