Nordendler schlagen wieder zu

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Christina Weber /

Golf-Nordend-Cup-04

Hobby-Golfer aus dem Nordend reisen bald wieder nach Bad Homburg. Warum? Die dritten Nordend Masters finden am 29.08. im Homburger Golfclub 1988 statt. Wer sich wundert, wieso ein Turnier von und für Nordendler nicht im eigenen Revier stattfindet? Die Antwort ist so einfach wie logisch – im Nordend gibt es keinen Golfplatz.

Siebzig Spieler sind bis jetzt bei den Veranstaltern Matthias Barz und Baki Irmak angemeldet. „Unsere Obergrenze liegt bei 80 Teilnehmern“, so Irmak. Wer also mitgolfen will, sollte möglichst schnell Kontakt aufnehmen. Am liebsten sind hier waschechte Nordendler gesehen. Alle anderen müssen bestimmte Bedingungen erfüllen.

Entweder sie werden Freizeitnordendler. Das geht so: Man geht zu allen sechs Cafés und Restaurants, die die Nordend Masters sponsern und lässt sich per Stempel bescheinigen, dass man hier gerne gesehen ist. Dabei sind das „Café Größenwahn“, das „Wanners“, das „Odyssee“, das „Cardamom“, das griechische Restaurant „Megaron“ sowie der Italiener „Settimo Cielo“. Die beiden Veranstalter organisieren auch Kneipentouren durch die Läden, damit alle Interessierte sich die Stempel abholen können. Eigentlich bekomme jeder die Stempel problemlos. „Die meisten Bewerber kennen wir auch“, so Irmak.

Die andere Möglichkeit: Ehrennordendler werden. Hierfür muss man schon ein bisschen mehr tun. Beispielsweise selber Preise spenden oder sich auf anderem Wege engagieren. „Wer Ehrennordendler wird, entscheiden Matthias und ich streng willkürlich“, sagt Irmak und lacht. Diese Ehre lässt sich zum Beispiel das Hotel Kempinski einiges kosten – es stellt gleich zwei Preise. Ein Aufenthalt in Hamburg und einer in Dresden, selbstverständlich im eigenen Haus.

Auch eine Platzreife sowie die Mitgliedschaft in einem Golfclub sind Voraussetzungen. Doch sind alle Bedingungen erfüllt, erwartet die Golfer ein ganz besonderes Turnier, das auch noch einem sozialen Zweck zu Gute kommt. In diesem Jahr gehen die Einnahmen an die Krabbelstube „Zauberzwerge“. Für 700 Euro soll ein Bollerwagen für Ausflüge her. Bleiben nach dieser Ausgabe noch Einnahmen übrig, wird das Geld gespart. „Dann können wir nächstes Jahr ein größeres Projekt unterstützen“, so Irmak. Denn Gewinn machen gehört nicht zu den Zielen der Nordend Masters.

Einen Nebenwettbewerb gibt es auch – die Fashion Attack. Hier wird das einfallsreichste und kreativste Outfit prämiert. „Das kann ein extrem traditioneller Golf-Dress aus den 50ern oder ein besonders grelles und buntes Kleidungsstück sein. Das spielt keine Rolle“, verrät Irmak.

Zusätzlich zu den „normalen“ Preisen gibt es noch einige Besonderheiten. So etwa gewinnt der beste Spieler das grüne Jackett, der schlechteste eine Designerklobürste, die einst ein Golfschläger war. Beide Preise haben ihre Vorteile. „Kommt der Gewinner nach dem Turnier in eine Kneipe im Nordend, müssen alle aufstehen“, erklärt Irmak. Voraussetzung natürlich, er trägt das maßgeschneiderte Kleidungsstück und die Anwesenden sind Golfer und erkennen, wen sie da vor sich haben. Die Klobürste ist eigentlich ein schlechtes Zeichen, so zeigt sie ja, wie mies derjenige gespielt hat. „Aber die Leute finden sie so schick, dass sie sich richtig freuen, wenn sie letzter werden“, so Irmak.

Im vergangenen Jahr wurde ein Golfer aus dem Bad Homburger Golfclub Gesamtsieger. Jetzt hoffe man natürlich, dass das Masterjackett wieder in die Heimat zurückkehrt, ließ Irmak durchblicken.

Foto: Harald Schröder


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