Danach dann The Dø mit einem wirklichen tollen Bühnenaufbau und einem Schlagzeug, das aussah wie – wahlweise – ein futuristischer, stählerner Weihnachtsbaum aus dem IKEA-Katalog oder dem Innenleben eines Reifrockes, daran aufgehängt Becken und allerlei andere Klangerzeuger. Keine Kreation des Schlagzeuger, sondern die von Dan Levy, der einen Hälfe des extravaganten französisch-finnischen Duos. Olivia B. Merilahti ist die Partnerin. Los ging’s mit Keyboards und Gesang zu Drums – also doch Electro Pop des spezielleren Sorte? Denkste. Die Überraschung folgte auf dem Fuß. Dany wechselte zum satt klingenden Bass, Olivia spielte Gitarre, gab dabei nicht die Klampfen-Else, sondern spielte das Teil eher maskulin, hart, laut und auch verzerrt. Wenn sie dazu unter ihrer Pelzmütze (das Modell trug auch Levy) über die Bühne marschierte, sah sie fast wie ein russischer Offizier aus, auch genauso ernst mit fast verkniffenem Gesicht. Dabei ist sie – wenn sie aus der Rolle fällt – so eine Süße wie überhaupt der Ganze Act sehr sympathisch und auch unterhaltsam rüber kam. Einziger Wehrmutstropfen: die oft sirenenhafte Stimme ist über die Distanz eines ganzen Konzertabends dann doch ein wenig anstrengend, hat aber Charakter wie übrigens auch das Arsenal an analogen Keyboardinstrumenten, eine Hohner Organetta, ein Moog Opus oder eine Bass-Rhodes nur für Basstöne. Die Tasteninstrumente erregten auch die Aufmerksam von Howard Scarr, dem englischen Keyboarder der Frankfurter Band Ayefore. Warum er in die Brotfabrik gekommen war, obwohl gar kein ProgRock gegeben wurde? „Ich besuche den Sohn meines Cousine“, meinte er nur. Und das war Dany Levy, denn schließlich hat sein Onkel nach Frankreich geheiratet und den Stammbaum somit weiter in Europa verzweigt. Nacht dem Konzert trafen sie sich das erste Mal persönlich. Überraschungen gibt’s...
Der vierte Abend, Dienstag. Holly Golightly & The Brokeoffs. Was wie eine fette Band klingt, ist ein Duo – mit Lawyer Dave als „a one man drum & guitar extravaganza