Rund 20.000 Besucher zog es am Mittwochabend an die Weseler Werft. Das Open Air des hr-Sinfonieorchesters lockte mit russischen Arien und einem strahlenden Sommerabend.
Corinna Krenzer /
Zum zweiten Mal hatte der Hessische Rundfunk in diesem Jahr zum Open Air des Sinfonieorchesters und der Big Band geladen. Es sollte ein Abend mit musikalischem und kulinarischem Genuss, guter Laune und außergewöhnlicher Stimmung werden. Der Andrang war so groß, dass die Veranstalter die Zugänge zur Weseler Werft bereits kurz nach 18 Uhr schließen mussten. Mehr als 12.000 Menschen hatten sich auf dem Gelände eingefunden. Weitere 8.000 lauschten dem Konzert vom gegenüberliegenden Mainufer, der Deutschherrnbrücke und aus den benachbarten Wohnhäusern.
Der Aufforderung zum ungezwungenen Picknicken, die der hr vorab an die Frankfurter gerichtet hatte, kamen viele der Besucher gerne nach. Decken, Klappstühle, Picknickkörbe, in Plastikflaschen umgefüllter Rotwein: Kaum einer kam unvorbereitet. Noch während die hr-Bigband den Auftakt gab, begleitet von der Rhythm’n’Blues-Sängerin China Moses, füllte sich das Gelände. Nach und nach verschwand jeder freie Fleck auf Kopfsteinpflaster und Wiese, und auch das Sachsenhäuser Ufer zog immer mehr Zuhörer an. Schließlich verfolgten rund 20.000 Menschen den Auftritt des Orchesters unter Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada.
Die Gespräche wurden leiser oder verstummten ganz, als russische Arien und die Stimme der jungen Sopranistin Olga Peratyatko die Luft erfüllten, von den umstehenden Häusern zurückgeworfen und über den Main hinweggetragen wurden. Strahlend blauer Himmel zuerst, dann die langsam einsetzende Dämmerung, die es angenehm kühl werden ließ, und ein andächtig lauschendes, verzaubertes Publikum: ein Hauch von Sommernachtstraum am Main.