Jewish Monkeys im Nachtleben

Synagoge & Diskothek

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Mit ihrem Klezmer-Rock aus dem Underground von Frankfurts Partnerstadt Tel Aviv wollen die Jewish Monkeys am Freitag das Nachtleben aufmischen. Die beiden Sänger Jossi Reich und Ronni Boiko kennen Frankfurt gut.

Detlef Kinsler /

Die Bilder seiner Jugend sind noch immer präsent obwohl er schon lange nicht mehr in Frankfurt lebt. „Bleibende Erinnerungen? Die Wohnung meiner Eltern natürlich an der Adickesallee gegenüber dem Polizeipräsidium, früher dem PX mit all den Amis und einer Soldaten-Disko, wo jede Samstagnacht Halligalli war“, erzählt Jossi Reich. „Und die Westend-Synagoge mit der dunkelblauen, in optische Unendlichkeit verschwindenden dunkelblauen Kuppel und dem riesengroßen Kronleuchter, was uns eher an ein Spielkasino in Las Vegas denken ließ, als an ein Gotteshaus.“ Dort sang er mit Ronni Boiko im Knabenchor. Noch heute prägend für den von ansonsten von israelisch-jüdisch-orientalischen Einflüssen geprägten Sound der Jewish Monkeys. „Es ist immer wieder eine besondere Herausforderung, jene Spuren, welche die ,Chasanut’, auf Deutsch: das kantorale Singen, bei uns hinterlassen haben, also mit dem was wir schon als Kinder verinnerlichten, in Verbindung zu setzen mit dem instrumentalen Sound unserer Band“, ergänzt Boiko. Der hätte so hier am Main nicht entstehen können.

„Auch wenn uns Frankfurt manchmal zu klein war, es war ein guter Mini-Schmelztiegel, eine sehr liberale Stadt. Wir sind dankbar mit diesem guten großstädtischen Gefühl aufgewachsen zu sein“, sagen die Busenfreunde. „Aber wir suchten uns dann, vor 17 Jahren in der Mitte unserer Dreißiger, jeder für sich, ganz unideologisch und instinktiv Israel als den Ort aus, der uns am ehesten glücklich machen konnte, wo wir täglich die Mentalität unseres Elternhauses wieder erlebten und uns mehr zu Hause fühlten“, erklärt Reich. „Die Jewish Monkeys sind ganz und gar ein Tel-Aviver Produkt, das nur entstehen konnte rund um das krankhaft-triebhafte, der ewigen Gesundung entgegenstrebendem Element von uns zwei jüdischen Frankfurter Palästina-Emigranten.“ Unter www.journal-frankfurt.de/monkeys finden Sie ein enthüllendes wie amüsantes Interview mit den beiden Chorknaben.

>> Jewish Monkeys: Ffm, Nachtleben,14.3., 20 Uhr, Eintritt: 15,40 Euro


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